DOKU Kontendefinition


Inhaltsverzeichnis


1 Aufbau und Anwendung

Mit Hilfe dieser Anwendung werden Kontenpläne definiert und zugehörige Konten angelegt oder geändert. Die Anwendung besteht aus 2 Tabellen, der führenden Tabelle für die Kontenpläne und die jeweils darunterliegende abhängige Tabelle für die Konten.

Kontenplan
Bei Aufruf der Anwendung wird eine Tabelle mit allen bereits definierten Kontenplänen angezeigt.
Konten
Die Kontentabelle eines jeden Kontenplanes wird geöffnet, wenn in der führenden Tabelle ein Kontenplan markiert wird und entweder per 'Doppelklick' oder über das Kontextmenü (rechte Maustaste) über das Öffnen-Symbol in die abhängige Tabelle verzweigt wird. Nach dem Öffnen wird die führende Tabelle weggeblendet (in den linken Rand verschoben), so dass nur noch die Kontentabelle sichtbar ist. Beim Wiedereinblenden der führenden Tabelle wird diese oben und die Kontentabelle darunter angezeigt. Das Schließen der Kontentabelle erfolgt durch Mausklick auf das Schließen-Symbol (Kreuz im Viereck, "Kontenplan schließen") in der globalen Toolbar. Dann wird wieder die führende Tabelle angezeigt.

Erfassen: Das Erfassen von Inhalten erfolgt je Tabelle über einen Assistenten (Wizard). Dieser öffnet sich zum Erfassen von Daten über das 'Stern'-Symbol in der rechten oberen Toolbar. Nur wenn alle Eingaben zueinander passen (plausibel sind) wird der 'Fertig'-Button aktiv und der Satz kann abgespeichert werden.

Ändern:

Kopieren : Die Aktion zum Kopieren wird durch Mausklick auf das Kopier-Symbol (zwei Blätter) in der Toolbar des Kontextmenüs der Tabellenzeilen ausgelöst.

Löschen: Die Aktion zum Löschen wird durch Mausklick auf das Lösch-Symbol (Blatt mit roten Kreuz) in der Toolbar des Kontextmenüs der Tabellenzeilen oder durch die <Entf>-Taste nach Markierung von Tabellenzeilen ausgelöst

Der Export der einzelnen Bereiche erfolgt über den Exportbutton in der Menüleiste. Welcher Bereich exportiert wird, wird über den Export-Dialog bestimmt. Auf der rechten Seite des Export-Dialogs muss dafür die Auswahl des gewünschten Bereiches markiert werden. Eine Selektion wird in den Tabellen berücksichtigt. Sind nur in einer Tabelle Zeilen selektiert, werden auch nur diese exportiert. Tabellen ohne Selektion werden nur dann (komplett) exportiert, wenn überhaupt keine Selektion vorliegt.

Sprachsteuerung: Die Tabellen-Toolbar enthält eine Drop-Down-Box mit Einträgen aller aktiven Sprachen. Die in der Vorbelegung angegebene Sprache ist voreingestellt. Die Anzeige der Bezeichnungen erfolgt gemäß der dort eingestellten Sprache. Eine Änderung der Sprache wirkt sich unmittelbar auf die Tabelle aus

Verzweigungen: Über das Kontextmenü ist die Anwendung 'Position-Konto-Zuordnung' als Folgeanwendung aufrufbar.

2 Tabelle für die Kontenpläne

Um dem Anwender die Pflege der einzelnen Kontenpläne zu erleichtern, wird in IDL Konsis mit so genannten Kontenplan-Nummern gearbeitet. Die Gesellschaftskontenpläne können gleichzeitig von mehreren Gesellschaften genutzt werden. Nach der Vergabe einer Kontenplan-Nummer können die darunter hinterlegten Kontenpläne wie folgt verwendet werden:

In den folgenden Unterkapiteln werden die einzelnen Attribute des Wizard für das Anlegen eines Kontenplanes erläutert:

2.1 Seite 'Bezeichnung':

2.2 Seite 'Eigenschaften':

Beispiel für 'Anzahl Stellen KontoNr. für die Datenübernahme'
Längeneintrag in KTP05
Schnittstellendatei (KPKONTEN.TXT)0000025020Forderungen verb. Unternehmen
IDL KONSIS (KTO)25020Forderungen verb. Unternehmen

2.3 Seite 'Mehrsprachige Bezeichnungen':

3 Tabelle für die Konten

Die Tabelle für die Konten bietet einen Überblick über alle definierten Konten des geöffneten Kontenplanes. Konten des Konzernkontenplanes werden konzernweit vergeben und gehören damit zur Gruppe der konzernweiten Daten (KONDAT). Dagegen werden die Gesellschaftskonten je Einzelgesellschaft oder für eine Gruppe von Einzelgesellschaften definiert.

Der Wizard für das Konto besteht aus mehreren Seiten, die jeweils verschiedenen Attribute führen:

  1. Bezeichnung mit den Attributen Kontonummer, Gültigkeit, Bezeichnung und Kurztext.
  2. Pflichtangaben mit den Attributen BG-Kennzeichen, Kto-Kennzeichen, IC-Aufrissart, IC-Aufrissverprobung, Spiegel des Kontos, SGA-Kennzeichen, Kennzeichen für Umbuchung beim Vortrag, Verdichtungskonto und Zugeordnetes-Konzernkonto,
  3. IC-Eigenschaften mit den Attributen IC-Gesellschaft / IC-Geschäftsbereich, Konsolidierungsverarbeitung und Quotenreferenzkonto.
  4. Referenz Konten mit den Attributen Wechselkonto, Fremdanteilskonto, Ergebnisvortragskonto und Planverdichtungskonto.
  5. Controlling mit den jeweils aktiven Controllingdimensionen
  6. Sonstige Eigenschaften mit den Attributen Buchungsschlüsselgruppe, Standard-Geschäftsbereich des Kontos , Rechnungslegungsart, Kennzeichen für 'Umbuchung Folgekonsolidierung-, Periode für die Nutzung des Kontos für die Spiegel und Konto für Plandatenarten.
  7. Mehrsprachige Bezeichnungen

In den folgenden Unterkapiteln werden die einzelnen Attribute des Wizard für das Anlegen eines Kontos erläutert:

4 Wizardseite - Bezeichnung

5 Wizardseite - Pflichtangaben

5.1 Bil-/GuV Kennzeichen

In IDL Konsis sind folgende Bil-/GuV Kennzeichen möglich:

Das Bil-/GuV Kennzeichen erlaubt Selektionen hinsichtlich der unterschiedlichen Kontengruppen und ermöglicht Plausibilitätsprüfungen (Bil-GuV-Kennzeichen 1 bis 4), wie z.B. die Bilanz/GuV-Überprüfung der Kontensalden im Abstimmblock der Anwendung 'Kontensalden' (KTOSAL)

Über das statistische Kennzeichen '5' kann der Anwender auch Mengengrößen in Form von Konten in IDL Konsis darstellen. Beispielsweise können so Mitarbeiterzahlen oder Anzahl Filialen in IDL Konsis geführt werden. Mit den weiteren statistischen Kennzeichen 6-9, korrespondierend zu den Bil-/GuV Kennzeichen 1 bis 4, können parallele Informationen vorgehalten werden, die nicht unmittelbar in der Bilanz oder der Gewinn- und Verlustrechnung erscheinen. Beispiele hierfür sind Umsatzerlöse nach Regionen oder die Darstellung von Haftungsverhältnissen oder sonstigen finanziellen Verpflichtungen.

Ist bei statistischen Konten ein Intercompany-Kontokennzeichen gepflegt, können sie bei der automatischen Schulden- bzw. Aufwands/Ertrags-Konsolidierung berücksichtigt werden. Allerdings sollten sie wegen der besseren Abstimmbarkeit einem gesonderten, individuell erstellten Belegkreis (KVA), z.B.S1, zugeordnet werden.

5.2 Kontokennzeichen

Über das Kontokennzeichen können Konten bestimmten Rollen zugeordnet werden, z.B. die Angabe, dass weitere Details (Aufrisse) notwendig sind, d.h. Informationen, die z.B. für die Konsolidierung relevant sind.

C = Ergebnisvortrag Endkonsolidierung:
Das Kontokennzeichen 'C' dient dazu, Konten (z.B. Gewinnrücklagen, IFRS-Rücklagen) zu klassifizieren, die bei einer Endkonsolidierung in das Endkonsolidierungsergebnis einzubeziehen sind. Das bedeutet, dass die Endkonsolidierung neben den Konten mit den Kontokennzeichen 'W' und 'X' auch die Konten mit dem Kontokennzeichen 'C' in den Endkonsolidierungserfolg mit einbezieht.
E = Ergebnis- / JÜ-Konto:
Das Konsolidierungssystem benötigt sowohl auf der Ebene des Gesellschafts- als auch des Konzernkontenplanes ein Ergebnis-Konto. Auf diesem Konto wird das systemseitig ermittelte Jahresergebnis abgelegt. Dieses erlaubt bei gesellschaftsübergreifender Selektion in der 'KTOSAL' den Aufriss der Summen-GuV-Position 'Jahresergebnis' und dient als Ermittlungsbasis für die Größe 'Anderen Gesellschaftern zustehender Gewinn' (Konsolidierungsverarbeitung 'FK' - Berechnung Fremdanteile).
F = Fremdanteile am Ergebnis:
Mit dem Kontokennzeichen 'F' kann das Konto 'JÜ-Anteil fremder Gesellschafter' gekennzeichnet werden. Dies ermöglicht abweichende Positionszuordnungen für den Report. Die Zuordnung in der Anwendung 'POSKTO' ist i.d.R. nur zwischen Konten und Positionen mit verwandten Bilanz/GuV-Kennzeichen möglich, z.B. ist '1' (Aktiva) mit '2' (Passiva) zugelassen, '1' mit '3' (Erträge) dagegen nicht. Eine Ausnahme stellt das Ergebniskonto (Kontokennzeichen 'E') dar, das als Passivkonto ('2') einer Ertragsposition ('3') zugeordnet werden darf. Eine weitere gleichartige Ausnahme ist auch für das Konto 'JÜ-Anteil fremder Gesellschafter' möglich, das dazu mit dem Kontokennzeichen 'F' zu versehen ist.
G = Konzernergebnis /JÜ-Konto:
Durch das Kontokennzeichen 'G' kann ein Konzernergebniskonto definiert werden. Dies ist erforderlich, wenn die Ergebnisbuchungen für ergebniswirksame Konsolidierungsbelege nicht auf dem allgemeinen Ergebniskonto (mit Kontokennzeichen 'E'), sondern auf einem separaten Konzernergebniskonto erfolgen soll.
N = Neutralisierungskonto:
Mit dem Kontokennzeichen 'N' werden Neutralisierungskonten gekennzeichnet. Nur so gekennzeichnete Konten dürfen als Neutralisierungskonten in den Konsolidierungsparametern eingetragen werden. Neutralisierungskonten sind nur im Konzernkontenplan zugelassen. Auf Neutralisierungskonten dürfen keine Einzelabschlussdaten erfasst werden und Konsolidierungsbuchungen auch nur dann, wenn sie im zugehörigen Konsolidierungsparameter als Neutralisierungskonto angegeben sind. Sie werden daher i.d.R. auch nicht in der Kontenauswahl angezeigt (Ausnahme: Neutralisierungskonto in den Konsolidierungsparametern). Mit Eingabe eines Kontos in einem Neutralisierungsparameter werden in den zugehörigen Konsolidierungsbelegen automatisch zusätzliche Buchungen auf das Neutralisierungskonto erzeugt. Diese Buchungen neutralisieren Verschiebungen im Bilanz- bzw. GuV-Ergebnis zwischen den beiden im Beleg angesprochenen Gesellschaften. Durch Berücksichtigung der Neutralisierungsbuchungen im Konzernreport kann erreicht werden, dass der Gesellschaftsaufriss des Ergebnisses genau den Einzelabschlussergebnissen entspricht.
Q = Rundungsdifferenz quotaler Gesellschaften:
Mit diesem Kennzeichen können Konten gekennzeichnet werden, die speziell für die Führung von Rundungsdifferenzen aus der quotalen Umrechnung eingerichtet wurden. Sie sind im Konsolidierungsparameter 'QU' anzugeben und werden nur durch die Funktion 'Quotale Ausgleichswerte buchen' mit Werten versehen.
T = Unterschiedsbetrag:
Mit dem Kontokennzeichen 'T' werden Unterschiedsbetragskonten gekennzeichnet. Nur Konten mit diesem Kontokennzeichen dürfen in den Konsolidierungsparametern als Unterschiedsbetragskonto angegeben werden.
U = Ausgleichskto f.GB-Splitt lt.KST:
Wird mit Geschäftsbereichen unter Angabe von Kontengruppen in den Gesellschaft+Geschäftsbereich-Zuordnungen (GESUBR) gearbeitet, erfolgt für alle Geschäftsbereiche zusätzlich ein automatischer Ausgleich der JÜ-Differenzen auf einem Ausgleichskonto. Dieses Ausgleichskonto erhält das Kontokennzeichen 'U'. Ist das Ausgleichskonto ein Bilanzkonto, so ergibt sich der JÜ gemäß der Summe der GuV-Salden, d.h. für einen Bilanz-Geschäftsbereich (Kontogruppe 'B') zu null. Entsprechend umgekehrt ergibt sich der JÜ gemäß der Summe der Bilanzsalden, d.h. für einen GuV-Geschäftsbereich (Kontogruppe 'G') zu null, wenn das Ausgleichskonto ein GuV-Konto ist.
W = Ergebnisvortragskonto HBII:
Das Kontokennzeichen 'W' bezeichnet das Konto für den Ergebnisvortrag aus ergebniswirksamen Buchungen auf Gesellschaftsebene. Es darf nur ein Konto mit diesem Kennzeichen geben und es kann nur im Gesellschaftskontenplan angelegt werden. Das entsprechende Konto auf Ebene des Konzernkontenplans wird bei den Datenarten (FAC) angegeben.
X = Ergebnisvortragskonto HBI:
Das Konto-Kennzeichen 'X' bezeichnet das Konto für den Ergebnisvortrag für sowohl die Gesellschaftsebene (wenn dort nicht mit Kontokennzeichen = 'W' gearbeitet wird) als auch für die Konzernebene. Es darf nur ein Konto mit diesem Kennzeichen versehen werden.

5.3 IC-Aufrissart

Die IC-Aufrissart legt fest, welche IC-Aufrissdaten für dieses Konto geführt werden :

B = Beteiligungskonto:
Zur Pflege von Anteilsbesitzbewegungen an verbundenen oder assoziierten Gesellschaften müssen Beteiligungskonten mit dem IC-Kontokennzeichen 'B' versehen werden. Dies ist Vorraussetzung für die Kapitalkonsolidierung und die Berechnung von Fremdanteilen. Konten für Beteiligungen an anderen Unternehmen benötigen kein IC-Kennzeichen.
I = Intercompany-Konto:
Für die Schulden- und Aufwands-/Ertragskonsolidierung sind die reinen Hauptkontensalden nicht ausreichend. Zusätzlich werden Detailinformationen bezüglich der Verteilung des Kontensaldos auf die jeweiligen Partnergesellschaften benötigt. Diese können dann je Gesellschaftspaarung im Rahmen der entsprechenden Konsolidierungsverarbeitung gegenübergestellt werden. In IDL.KONSIS.FORECAST können diese Aufrissinformationen in der Anwendung 'IC-Unterkontensalden' (ICKTOSAL) für alle I-Konten gepflegt beziehungsweise eingelesen werden.
V = Intercompany-Vorratskonto:
Sofern mit IDL.KONSIS.FORECAST die Zwischenergebniseliminierung im Umlaufvermögen mit der Konsolidierungsverarbeitung 'ZU' ausgeführt werden soll, sind die Basisinformationen (Bestand von IC-Gesellschaft, Zu-/Abschlagsätze, usw.) im System bereitzustellen. Die Pflege der entsprechenden Daten erfolgt in der Anwendung Vorratsvermögen IC-Bestände (ICVOR) für alle Salden auf mit 'V' gekennzeichneten Konten.

5.4 IC-Aufrissverprobung

IC-Aufrissverprobung gibt an, wie die Verprobung der Summe der Aufrissdaten mit dem Kontensaldo erfolgen soll:

X= Vollständige Verprobung
d.h. der Kontensaldo muss mit dem Aufrissdaten übereinstimmen, anderweitig wird ein 'roter' Status angezeigt
A= Anteilige Verprobung
d.h. der Kontensaldo, der teilweise IC-Angaben enthält, muss entsprechend nur anteilig durch IC-Kontensalden "aufgerissen" werden. Als Beispiel sei genannt, wenn auf einem Beteiligungskonto auch Beteiligungen an nicht verbundenen Unternehmen geführt werden
'-'= keine Verprobung
d.h. der Kontensaldo wird gar nicht mit den Aufrissdaten verprobt. Das bedeutet auch, dass es keine Meldung gibt, wenn die Summe der IC-Salden größer als der Kontensaldo ist oder das entgegengesetzte Soll/Haben-Kennzeichen hat

5.5 Spiegel des Kontos

Mit Zuordnung eines Spiegels zu einem Konto wird festgelegt, in welchem Spiegel dieses Konto verarbeitet wird. Jedem Konto kann nur ein Spiegel zugeordnet werden. Die Auswahl der Spiegel ergibt sich über die Anwendung 'Spiegeldefinition' (SPIDEF).

Typischerweise werden in IDL Konsis folgende Arten von Spiegeln geführt:

Anlagenspiegel:
Anlagenkonten sind einem Anlagenspiegel zuzuordnen, damit die Bewegungen in der Anwendung 'Anlagenbewegungen' (ANLBEW) entsprechend gepflegt werden können. Nur dann kann mit IDL.KONSIS.FORECAST ein Anlagenspiegel generiert werden. Ein Anlagenspiegel ermöglicht außerdem die automatische Berechnung von Abschreibungen und die Abstimmung der Abschreibungen mit entsprechend gekennzeichneten GuV-Konten (Kontokennzeichen 'D').
Kapitalspiegel:
In IDL.KONSIS.FORECAST haben Kapitalbewegungen (KAPBEW) zwei Funktionen. Einerseits dienen sie der Beschreibung der Entwicklung des Eigenkapitals zur Erstellung eines EK-Spiegels, andererseits sind sie zwingende Voraussetzung für die Abbildung einer historischen Eigenkapitalumrechnung. Für Kapitalkonten kann diese Entwicklung über Buchungsschlüssel in der Anwendung 'Kapitalbewegungen' (KAPBEW) eingestellt werden.
Rückstellungsspiegel
Beabsichtigen Sie mit IDL.KONSIS.FORECAST einen Rückstellungsspiegel zu erstellen, sind die Bewegungen zu den einzelnen Rückstellungskonten im System zu pflegen. Die Pflege dieser Entwicklung in der Anwendung 'Rückstellungsbewegungen' (RUEBEW) ist nur für Konten erlaubt, die einem entsprechenden Spiegel zugeordnet sind. Ein Rückstellungsspiegel ermöglicht außerdem die Abstimmung der Zuführungen und Auflösungen mit entsprechend gekennzeichneten GuV-Konten (Kontokennzeichen 'Y' und 'Z').
Sonstige Spiegel:
Der Kunde kann weitere Spiegel ohne spezielle Funktion in IDL.KONSIS.FORECAST definieren, z.B. für Verbindlichkeitenspiegel oder Kapitalflussrechnung. Für Konten, die diesen Spiegeln zugeordnet sind, können die Bewegungen der Kontensalden in der Anwendung 'Spiegelbewegungen' (SPIBEW) gepflegt werden.

5.6 Spiegel/GuV-Abgleich (SGA)

Das Kennzeichen "Spiegel-GuV-Abgleich" (abgekürzt 'SGA') dient der Abstimmung zwischen den GuV-Konten mit diesem Kennzeichen und Spiegelspalten mit demselben Kennzeichen.

D = Abschreibungskonto:
IDL.KONSIS.FORECAST kann die laufenden Abschreibungen laut Anlagespiegel mit den Abschreibungen in der Gewinn- und Verlustrechnung verproben. Voraussetzung für diese Plausibilitätsprüfung ist, dass das System die Abschreibungskonten in der Gewinn- und Verlustrechnung identifizieren kann. Deshalb sind in der Gewinn- und Verlustrechnung alle abstimmrelevanten Konten mit 'D' einzurichten. Hinweis: Ein 'D'-Konto muss ein GuV-Konto sein und darf nicht gleichzeitig ein Anlagenkonto sein
Y = Rückstellung Auflösung, Z = Rückstellung Zuführung:
Die Kennzeichen 'Y' und 'Z' für den Spiegel/GuV-Abgleich bezeichnen GuV-Konten, auf denen Beträge für die Auflösung von bzw. Zuführung zu Rückstellungen geführt werden. Sie sind von Ihrem Charakter her vergleichbar mit den AfA-Konten (SGA-Kennzeichen 'D'). Sind Y- oder Z-Konten im Kontenplan definiert, erfolgt eine Verprobung der Rückstellungsbewegungen für die Spiegelspalten für Auflösung bzw. Zuführung gegen die Beträge auf diesen Konten. Abweichungen werden bei jeder Verprobung gemeldet, auch bei Erstellung des Rückstellungsspiegels.

5.7 Umbuchung beim Vortrag

Für Kapitalkonten kann über die Eingabe 'X' im Feld 'Umbuchung beim Vortrag' gesteuert werden, dass die Werte auf diesem Konto beim Vortrag in die nächste Periode auf das Ergebnisvortragskonto (Kontokennzeichen 'X') oder ein individuell zugeordnetes Ergebnisvortragskonto (s.u.) umgebucht werden.

5.8 Verdichtungskonto

Mittels eines Eintrags im Feld Verdichtungskonto können bestimmte Konten vorverdichtet werden (z.B. Ermittlung des Gesamtsaldos aller Deutsche Bank Konten, Ermittlung der Zahllast aus Verdichtung der Vorsteuer- und Umsatzsteuerkonten). Die Verdichtung wirkt bei der Überleitung auf die nächste Datenart. Ohne Änderung des Kontenplans (z.B. von I1 nach I2) muss in der Anwendung 'FAC' bei der Zieldatenart (I2) das Verdichtungskennzeichen gesetzt sein. Bei Wechsel des Kontenplans (z.B. von I1 nach I4) werden die Einstellungen der Verdichtungen immer berücksichtigt, auch wenn Datenarten übersprungen werden.

Verschiedene Attribute müssen zwischen Konto und Verdichtungskonto übereinstimmen. Diese werden bei Angabe oder Änderung des Verdichtungskontos automatisch in die jeweiligen Felder des Assistenten übernommen.

Beispiel 1: Verdichtung von Konten mit gleichem Bil/GuV Kennzeichen

In diesem Beispiel wird gezeigt, wie mehrere Bankkonten einer Bank auf eines dieser Konten verdichtet werden. Diese Einrichtung wird in den meisten Fällen von unseren Kunden verwendet.

KontoBezeichnungBGZuoKtpZugeordn.KtoVerdichtungskonto
112200Deutsche Bank Konto A1KON00128410112200
112201Deutsche Bank Konto B1112200
112202Deutsche Bank Konto C1112200

Abbildung: Eintrag eines Verdichtungskontos für die Konten 112200 bis 112202

KontoBezeichnungVerdichtungskto.KontensaldoS/H-Knz.Datenart
112201Deutsche Bank Konto B112200351.350,98HI1
112202Deutsche Bank Konto C112200737.282,89HI1
112200Deutsche Bank Konto A1122001.088.633,87HI2

Abbildung: Beispiel mit Salden

Nach dem Wechsel von der Datenart I1 zur Datenart I2 beinhaltet das Konto 112200 Deutsche Bank Konto A den Gesamtsaldo i.H.v. 1.088.633,87H. Hier wird unterstellt, dass das Konto 112200 auf I1 keinen Saldo hat. Generell ist dies aber möglich.

Die Darstellung und Zusammensetzung der Verdichtungssalden lässt sich nach Überleitung auf eine 'höhere Datenart' in der Anwendung KTOSAL mit der Selektionsoption VG - Selektion und Sortierung nach Kontenplan / Verdichtungskonten / Gesellschaftsnummer / Geschäftsbereich nachvollziehen. Auch in der Anwendung KTOHER mittels des erstellten Herkunftsnachweises lässt sich genau darstellen, wie sich der Saldo auf der Datenart I2 auf dem Konto 112200 zusammensetzt.

Beispiel 2: Verdichtung von Konten mit unterschiedlichem Bil/GuV Kennzeichen (fiktiv)

In diesem Beispiel wird gezeigt, dass das aktive Währungskonto Devisen (in USD geführt) mit dem Passivkonto laufendes Geschäft (in EURO geführt) miteinander verdichtet werden sollen. Hier werden Forderungen und Verbindlichkeiten miteinander saldiert, da unterstellt wird, dass beide Konten bei einem Institut geführt werden. Laufende passive Geschäfte entstehen bei Banken durch Kundenforderungen bzw. Ausleihungen an Kunden. In der Praxis wird dieses Beispiel eher selten eingesetzt.

KontoBezeichnungVerdichtungskto.KontensaldoS/H-Knz.Datenart
xxx (Aktiv-Kto)Devisen (USD) Institut Axxx (Aktiv-Kto)1.000.000HI1
yyy (Passiv-Kto)Laufendes Geschäft (EU)xxx (Aktiv-Kto)750.000SI1
xxx (Aktiv-Kto)Devisen (USD) Institut Axxx (Aktiv-Kto)250.000HI2

Beispiel 3: Verdichtung von Intercompany-Konten

Konten mit dem Kontokennzeichen 1 = I können auch verdichtet werden. Dies ist bei folgendem Beispiel sinnvoll:

KontoBezeichnungBGKto-Knz.ICKVIC-GesKurzwortVerdichtungskonto
164599Darlehen verbundene Unternehmen2ISK
164600Darlehen von 0022ISK002Chip Ltd.164599
164610Darlehen von 0032ISK003Prozessor AG164599
164620Darlehen von 0012ISK001Computer164599

Die Konten 164600, 164610 und 164620 sind Intercompany-Konten und besitzen einen Eintrag im Feld IC-Gesellschaft. Dies bedeutet, dass ein neues Konto erfasst werden muss, wenn IC-Salden gegenüber anderen Gesellschaften wie z.B. 010 usw. bestehen. Verdichtet sind in diesem Fall die genannten Konten auf das Konto 164599 Darlehen, welches auch ein IC-Konto ist, allerdings ohne Angabe einer festen Gesellschaft. Werden die Salden auf die nächst höhere Datenart geschlüsselt, bei der die Verdichtung ausgeführt wurde, werden automatisch IC-Salden gegenüber den entsprechenden Gesellschaften erstellt. Diese können dann bei der automatischen Schuldenkonsolidierung berücksichtigt werden.

5.9 Zugeordneter Kontenplan und Konzernkonto

Die Verknüpfung von Konten des Gesellschaftskontenplans mit den entsprechenden Konzernkonten erfolgt über das Feld 'zugeordnetes Konzernkonto'. Dabei wird die Kontenplannummer des Konzernkontenplans (z.B. KON001) aus dem entsprechenden Feld aus der Definition der Gesellschaftskontenplannummer (z.B. GES001) gelesen.

Verschiedene Attribute müssen zwischen Gesellschafts- und zugeordnetem Konzernkonto übereinstimmen. Diese werden bei Angabe oder Änderung des Konzernkontos automatisch in die jeweiligen Felder des Assistenten übernommen.

6 Wizardseite - IC-Eigenschaften

7 Wizardseite - Referenzkonten

Beispiel für Wechselkonten:

G-Kto.Bezeichng.B/GK-Kto.Bezeichng.B/GWechsKto.Bezeichng.B/GSaldo GesKto
112200Dt.Bank Kto.AAktiv28410Guthaben Kreditinst.Aktiv42010Verbindlkt. Kreditinst.Passiv1.088.633,87 H

Fall 1: Saldo im H (siehe oben): Das Gesellschaftskonto 112200 ist dem Konzernkonto 28410 Guthaben Kreditinstitute zugeordnet. Beim Konzernkonto 28410 ist als Wechselkonto das Konto 42010 Verbindlichkeiten Kreditinstitute definiert. Der Ausweis im Konzern erfolgt in dieser Konstellation auf dem Konzernkonto 42010 Verbindlichkeiten Kreditinstitute, da über das Gesellschaftskonto ein Haben-Saldo auf einem Aktiv-Konto (Bil/GuV-Knz.=1) geliefert wird und die Standard-Zuordnung im Konzern auf ein Aktivkonto (Bil/GuV-Knz = 1) mit Wechselkonto Passiv (Bil/GuV-Knz = 2) gesteuert ist. Bei einer Abweichung des Soll-/Habenkennzeichens vom Standardwert wird das Wechselkonto angesprochen.

Fall 2: Saldo im S (nicht dargestellt): Steht der Saldo des Kontos 112200 im Soll, dann erfolgt der Ausweis im Konzern auf dem Konzernkonto 28410 Guthaben Kreditinstitute, da über das Gesellschaftskonto ein Soll-Saldo auf einem Aktiv-Konto (Bil/Guv-Knz.=1) und die Standard Zuordnung im Konzern ebenfalls auf ein Aktivkonto gesteuert ist.

8 Wizardseite - Controlling

9 Wizardseite - Sonstige Eigenschaften

10 Wizardseite - Mehrsprachige Bezeichnungen

11 Konten (KTO)

Alternativ zur Anwendung 'Kontenplandefinition' (KTODEF) kann die Anwendung 'Konten' (KTO) genutzt werden, um einen Überblick über alle definierten Konten für einen oder mehrere Kontenpläne zu erhalten. Änderungen an Kontendaten sind durch die Einzelsatzanwendung 'Konto' (KTOE, s.u.) möglich.

11.1 Selektions- und Sortiermöglichkeiten

In der Übersicht können die Konten nicht nur angezeigt und gedruckt werden, sondern auch differenziert selektiert werden. Dies kann entweder über die im Selektionsbereich enthaltenen Felder erfolgen oder über die Filterfunktion in der Filterzeile unterhalb der Tabellenüberschrift. Des Weiteren bietet die 'Sort- und Selektionsoption' diverse häufig genutzte Varianten der Sortierung und Selektion.

11.2 Aktionsmenü

Über die rechte Maustaste oder über das Aktions-Symbol (Zahnräder) der globalen Symbolleiste öffnet sich das Aktionsmenü. Einzelne Aktionen können auch über die Symbolleiste der Tabelle direkt aufgerufen werden.

Erläuterung einzelner Aktionen:

[Daten neu anlegen] (Stern-Symbol): Über die Aktion 'Daten neu anlegen' ist die Einzelsatzanwendung 'Konto' (KTOE) erreichbar. Dort kann ein neues Konto, wie im nachfolgenden Kapitel beschrieben, angelegt werden.

[Daten bearbeiten] (Stift-Symbol): Über die Aktion 'Daten bearbeiten' ist die Einzelsatzanwendung 'Konto' (KTOE) erreichbar. Dort kann die Bearbeitung von Konten, wie im nachfolgenden Kapitel beschrieben, durchgeführt werden.

[Mengen-Kopieren] (Zwei Blätter mit einem Gewicht): Über die Aktion 'Mengen-Kopieren' können ausgewählte Konten auf einen anderen Kontenplan kopiert werden.

[Mengen-Ändern] (Gewicht mit Bleistift): Beim Mengen-Ändern können für mehrere markierte Zeilen gleichzeitig Attribute aus dem Einzelsatz (mit Ausnahme der gelb hinterlegten Schlüsselfelder) geändert werden.

[Positionen+Konten-Zuordnungen - periodisch]: Verzweigt in die Übersicht 'Positionen+Konten-Zuordnungen - periodisch' (POSKTOP), in der die Zuordnung der Konten zu Berichtspositionen angezeigt wird.

[Erstellen POSKTO-Zuordnung für Gesellschaftskonten]: Diese Funktion ist sinnvoll und sehr zeitsparend, wenn die Konten eines Gesellschaftskontenplanes bereits Konzernkonten, nicht aber Berichtspositionen zugeordnet sind. Um diese Folgeverarbeitung auszuführen, sind folgende Schritte Voraussetzung:

[Buchungsschlüsselgruppierungen]: Verzweigt in die Anwendung 'Buchungsschlüsselgruppierungen' (BSG), in der die Gruppierungen des dem jeweiligen Konto zugeordneten Spiegels angezeigt werden oder neu definiert werden können. Diese Zuordnung wird benötigt, wenn ungültige Kombinationen des Kontos mit Buchungsschlüsseln verboten werden sollen.

[Erzeugen Konzernkontenzuordnung]: Diese Funktion kann genutzt werden, wenn die Kontonummern beider Kontenpläne identisch sind. Dann wird jedem Konto des Gesellschaftskontenplan ein gleichnamiges Konto des Konzernkontenplans zugeordnet.

[Hilfetext editieren/Hilfetext anzeigen] (Buch-Symbole): Die Aktion 'Hilfetext editieren' ermöglicht, ausführliche Beschreibungen zu jedem Konto zu hinterlegen und zu bearbeiten. Mit 'Hilfetext anzeigen' können diese eingesehen werden.

11.3 Einzelsatzanwendung Konto (KTOE)

Mit dieser Anwendung werden die Kontenstammdaten eines ausgewählten Kontos aus der Konten-Übersicht gepflegt bzw. neue Konten angelegt. Die Anwendung kann über die Zeilenaktionen und aus der Anwendung 'Konten' (KTO) aufgerufen werden oder über Aktionen 'Daten neu anlegen' (Stern-Symbol) bzw. 'Daten bearbeiten' oder (Stift-Symbol) in der Symbolleiste der Tabelle.

Die Eingabefelder entsprechen den oben beschriebenen Eingabefeldern der Anwendung 'Kontenplandefinition' (KTODEF).


Letzte Änderung: SCHUENE 14.01.2019 10:16