DOKU Prüfregeldefinition
Inhaltsverzeichnis
1 Prüfregeln (PRFDEF)
Warum Prüfregeln?
- In IDL-Konsis sind zahlreiche Plausibilitätsprüfungen bereits implementiert. Oftmals
werden jedoch zusätzliche oder tiefgreifendere Prüfungen notwendig. Außerdem können
Routinechecks durch die Einrichtung der Prüfregeln automatisch und effizient erfolgen
- Mit Hilfe der Anwendung PRFDEF ist es möglich individuelle Prüfregeln auf Einzelabschluss-
bzw. Konzernebene zu definieren und auszuwerten. Das Ergebnis der Prüfungen wird
im Einzelabschlussmonitor pro Gesellschaft bzw. im Konzernkreismonitor für den (Teil-)
/Konzern durch eine extra Spalte visualisiert.
- Die Anwendung PRFDEF fasst die Funktionalität folgender bisheriger Anwendungen (einschl.
deren Einzelsatzanwendungen) zusammen: + Prüfregeln (PRF, gültig bis einschl. Release
2019.1) + Prüfregeln / Positionen (PRFPOS) + Prüfregelgruppen (PRFGRP) + Ausschlussgruppen/Prüfregeln
(PRFZUO). Die übrigen hier genannten bisherigen Anwendungen sind im Release 2020.0
weiterhin aktiv und nutzbar, werden aber in einer der folgenden Versionen deaktiviert.
Was können Prüfregeln?
- Definition einer mathematischen Gleichung oder einer logischen Prüfung.
- Es können Spiegelbewegungen, Positionssalden (incl. Summenpositionen und Kennzahlen),
Kontensalden, Anteilsbesitzbewengen, IC-Vorräte, Controllingsalden und IC-Salden
miteinander verglichen werden.
- Zwei zusätzliche Statusspalten (für harte und weiche Prüfregeln) im Einzelabschluss-
bzw. Konzernmonitor zeigt an, ob die geprüften Plausibilitäten eingehalten werden.
Die Definition von individuellen Prüfregeln wird im Folgenden beschrieben.
1.1 Anwendungsoberfläche
Beim Aufruf der Anwendung werden ohne Selektionsmöglichkeit drei Tabellen angezeigt:
auf der linken Seite als Registerkarten hintereinander 'Prüfregelgruppen' und 'Prüfregelausschlussgruppen', beide Tabellen in Baumstruktur, sowie auf der rechten Seite 'Prüfregeln', eine flache alphabetisch sortierte Liste aller definierten Prüfregeln.
-
Exportfunktion der einzelnen Bereiche:
- Der Export der einzelnen Bereiche erfolgt über den Exportbutton in der globalen Symbolleiste.
Welcher Bereich exportiert werden soll, wird über den Export-Dialog bestimmt. Auf
der rechten Seite des Export-Dialogs muss dafür die Auswahl des gewünschten Bereiches
markiert werden. Eine Selektion in den Tabellen wird berücksichtigt. Sind nur in
einer Tabelle Zeilen selektiert, werden auch nur diese exportiert. Tabellen werden
nur dann (komplett) exportiert, wenn überhaupt keine Selektion vorliegt.
2 Tabelle 'Prüfregeln'
Beim Aufruf der Anwendung wird eine Tabelle mit allen bereits definierten Daten angezeigt.
Sind noch keine Daten definiert, ist die Tabelle leer.
-
Anlegen einer Prüfregel
- Zur Neuanlage einer Prüfregel ist der 'Stern' [neues Objekt anlegen] in der oberen Symbolleiste auszuwählen. Es öffnet sich der
Assistent, in dem die einzelnen Attribute auszufüllen sind. Erst wenn alle erforderlichen
Attribute ausgefüllt sind, kann der Assistent verlassen werden.
-
Ändern von Attributen der Prüfregel
- Ändern von Daten kann entweder mittels des 'Stiftes' in der oberen Symbolleiste erfolgen oder per 'Editieren in der Tabelle' (rechter
Mausklick). Die durch das 'Editieren in der Tabelle' änderbaren Felder erscheinen
in blauer Schrift und können durch direkten Eintrag in der Tabelle geändert werden.
-
Drag&Drop in den linken Tabellenbereich:
- Sofern bereits Prüfregelgruppen definiert wurden, kann per Drag&Drop aus dem rechten
Bereich die Prüfregel einer Prüfregelgruppe oder Prüfregelausschlussgruppe zugeordnet
werden.
-
Löschen von Prüfregeln:
- Das Löschen einer Prüfregel erfolgt über das Symbol 'Blatt mit Kreuz' aus der Symbolleiste. Beim Löschen einer Prüfregel werden alle bereits dazu erstellten
Prüfregelergebnisse automatisch mitgelöscht.
In den folgenden Unterkapiteln werden die einzelnen Attribute des Wizard für das
Anlegen einer Prüfregel erläutert:
2.1 Seite 'Bezeichnung':
-
Prüfregel: frei wählbare 20-stellige alphanummerische Prüfregel-ID
-
Gültig ab/bis: Die GültigAb-Periode ist ein Pflichtfeld, die GültigBis-Periode ein optionales Attribut.
Beide Attribute bestimmen die Periode, ab der bzw. bis zu der die Prüfregel gültig
ist. Über die benutzerspezifische Vorbelegung (VOR) kann gesteuert werden, dass Prüfregeln
mit beschränkter Gültigkeit (beliebige Angabe einer Gültig bis-Periode) nicht mehr
angezeigt werden.
-
Bezeichnung: Pflichtangabe mit max. 70 Zeichen
-
Kurztext: optionale Eingabe mit max. 10 Zeichen
2.2 Seite 'Eigenschaften':
-
Prüfregel-Operator:
- in diesem Feld wird festgelegt, welche Rechenoperation durchgeführt werden soll.
Hierzu stehen diverse Rechenoperatoren zur Verfügung, die in sechs Prüfregeltypen
eingeordnet werden. (Ausführliche Beschreibung zu den Operatoren siehe Kapitel 'Erläuterungen
zu den Operatoren')
-
Prüfregel-Datentyp (linke Seite) / (rechte Seite):
- der Datentyp bestimmt jeweils für die linke und rechte Seite, welche Daten miteinander
verprobt werden sollen. Der Datentyp unterscheidet zwischen B = Anteilsbesitzbewegungen,
CD01 bis CD10 = Controlling-Dimension, I=IC-Kontensalden, K=Kontensalden, S=Spiegelbewegungen
oder V = Vorratsvermögen IC-Bestände. Im Fall der Controlling-Dimensionen erscheinen
nur solche, die in der Anwendung 'CTLDEF' (Controllingdefinition) angelegt wurden.
-
Prüfregel-Werteart (linke Seite) / (rechte Seite):
- Die Werteart legt fest, welche der vorliegenden Daten zur Prüfung herangezogen werden.
Es kann zwischen B=Buchung, S=Saldo oder S+B=Saldo+Buchungen gewählt werden. Bei
den Buchungen handelt es sich auf der Einzelabschluss-Ebene um die Gesellschafts-Buchungen
in Konsis und auf der Konzern-Ebene um die Konsolidierungsbuchungen.
-
Prüfregel-Vorperiodenflag / Prüfregel-Vordatendartflag:
- Sollen die Daten aus der Vorperiode und/oder einer vorgeschalteten Datenart verprobt
werden, wird jeweils in das Feld 'VorPerFlag' und/oder 'VorDAFlag' ein 'X' eingetragen.
-
Prüfebene:
- Bei einer Prüfregel kann gesteuert werden, ob eine Prüfregel nur für den Einzelabschluss
oder nur für den Konzernabschluss oder für beide genutzt werden soll. Die Ausführung
der Prüfungen auf Konzernebene wird durch Aktion "Berechnen Prüfregelergebnisse"
in der Anwendung "Konzernkreis + Monitor" (KTKGES) gestartet. Neben den Einzelabschlussdaten
werden dabei auch die Konsolidierungsbuchungen verarbeitet. Die Einzelabschlussdaten
quotaler Gesellschaften werden nur anteilig berücksichtigt, zusätzlich aber auch
die Salden auf Konten mit Kontokennzeichen 'Q'. Es handelt sich um eine globale Aktion,
d.h. es wird immer der gesamte Konzernabschluss verprobt. Die Einzelabschlussdaten
von Gesellschaften, die die Konsolidierungsart 'K' (nicht konsolidiert) oder 'E'
(at Equity) aufweisen, werden in das Konzern-Prüfregelergebnis nicht einbezogen.
Konsolidierungsbuchungen für diese Gesellschaften werden aber in Übereinstimmung
mit Konzern-Reports, den Übersichten "Kontensalden und Konsolidierungsbuchungen"
(KONSAL) und "Bewegungen und Konsolidierungsbuchungen" (KONBEW) sowie dem Teilkonzern-Datenaustausch}
weiterhin einbezogen.
-
Konstante:
- Es gibt die Möglichkeit, in den Prüfregeln anstelle der rechten Seite einen konstanten
Vergleichswert zu verwenden. Dies ist insbesondere in Prüfregeln für Kennzahlen interessant.
In diesem Feld kann nur dann eine Konstante eingegeben werden, wenn in dem Prüfregel-Operator
ein 'Konstanten'-Operator ausgewählt wurde. Bei Verwendung eines 'konstanten Operators'
dürfen keine Prüfregelpositionen für die rechte Seite angegeben werden. Die Operatoren
mit dem Absolutwert für die linke Seite können hilfreich sein, wenn das Vorzeichen
einer Kennzahl wegen der Interpretation von Soll- bzw. Haben-Werten nicht eindeutig
ist.
-
Prüfregelklasse:
- Es gibt die Auswahl "harte" Prüfregel ('H') oder "weiche" Prüfregel ('S' von "soft"),
die in zwei getrennten Spalten in den Monitoranwendungen (EA, KTKGES) angezeigt werden.
Der Unterschied der Prüfregelklasse liegt darin, dass 'weiche' Prüfregeln, trotz
dem dass sie einen 'roten' Status in den Prüfregelergebnissen zeigen, in den Monitoranwendungen
nicht berücksichtigt werden. Hintergrund dieser Klassifizierung ist, dass nicht erfüllte
Prüfregeln bisher immer als Fehler eingestuft werden und so z. B. zu einem [roten]
Status eines Einzelabschlusses führen. U. a. im Hinblick auf die Prüfregeln für Kennzahlen
gibt es aber neben Prüfregeln, die inkonsistente Zahlen aufdecken und durch eine
Änderung der Zahlen richtig gestellt werden können, auch Prüfregeln, die zwar nicht
erwünschte Zahlen aufdecken, aber nicht korrigiert werden können, da sie nun einmal
so sind, wie sie sind. Letztere können für solche Fälle als weiche Prüfregeln definiert
werden.
2.3 Seite 'Zusatzangaben':
-
Prüftoleranz in Landeswährung / Konzernwährung / Paralellwährung:
- Prüfregeln können z.B. auf Werte in Landes-, Konzern- und Parallelwährung angewandt
werden. Jedoch ist es möglich, dass Werte, die in Landeswährung übereinstimmen, nach
der Währungsumrechnung Rundungsdifferenzen in Konzern- und/oder Parallelwährung aufweisen.
Um zu vermeiden, dass die Prüfregeln dann einen Fehlerstatus ausweisen, besteht die
Möglichkeit, Toleranzen für Prüfregeln zu definieren. Je Währung kann eine Toleranz
eingegeben werden (z.B. 0,00 für Landeswährung, aber 1,00 für Konzern- und Parallelwährung).
Bei Angabe der Toleranzwerte für die Prüfregel, die Gleichheit fordert, ist das Prüfregelergebnis
auch dann noch [grün], wenn beide Seiten eine Differenz kleiner oder gleich der angegebenen
Toleranz haben. Die Prüfregeln mit Ungleich-Operatoren, z.B. "L>=R" gilt diese Prüfregel
auch dann als erfüllt, wenn die linke Seite kleiner als die rechte Seite ist, sofern
die Differenz kleiner als die angegebene Toleranz ist.
-
Prozentsatz:
- Die Angabe einer Prozentzahl in diesem Feld wird bei bestimmten Operatoren notwendig,
die mit prozentualen Abweichungen arbeiten (s.a. Kapitel 'Erläuterungen zu den Operatoren'
).
-
Prüfungen je Geschäftsbereich / Controllingobjekte / Konto / Gesellschaft im Konzernkreis
/ IC-Gesellschaft / ohne Dritte :
- durch Kennzeichnung des jeweiligen Objekttyps erfolgt eine Prüfung. Diese Angaben
können auch miteinander kombiniert werden. Das Prüfregelergebnis wird dann je in
den Daten vorkommendem Objekt bzw. vorkommender Kombination von Objekten berechnet.
Die 'je'-Angaben sind nicht zugelassen bei den Prüfregel-Operatoren 'L<0', 'L>0',
'L<>0' und 'L EXIST'. Das Prüfregelergebnis wird 'rot', sobald die Prüfregel für
mindestens ein Objekt bzw. eine Objektkombination fehlschlägt.
3 Erläuterungen zu den Operatoren
Im Feld 'Operator' wird festgelegt, welche Rechenoperation durchgeführt werden soll.
Hierzu stehen nachfolgend aufgeführte Rechenoperatoren zur Verfügung:
3.1 Vergeich zweier Werte
Bei Verwendung eines dieser Operatoren dürfen keine Prüfregelpositionen für die rechte
Seite angegeben werden. Die Operatoren mit dem Absolutwert für die linke Seite können
hilfreich sein, wenn das Vorzeichen einer Kennzahl wegen der Interpretation von Soll-
bzw. Haben-Werten nicht eindeutig ist. Zugelassen ist die Angabe einer Konstanten
nur in Verbindung mit einem der folgenden Prüfregeloperatoren:
(L = R) --> Linke Seite muss gleich der rechten Seite sein.
(L <= R) --> Linke Seite muss kleiner oder gleich der rechte Seite sein.
(L = -R) --> Linke Seite muss gleich dem Minus-Wert der rechten Seite sein [-(Rechte Seite)]
(L >= R) --> Linke Seite muss größer oder gleich der rechten Seite sein.
(L<>R) --> Linke Seite ist ungleich rechte Seite
3.2 Prüfung einer Seite
Es gibt auch Möglichkeit, nur eine Seite der Prüfung zu unterziehen:
L <= 0 --> Linke Seite muss kleiner oder gleich Null sein.
L <> 0 --> Linke Seite muss ungleich Null sein.
L <0 --> Linke Seite muss kleiner als Null sein.
L=0 --> Linke Seite muss gleich Null sein.
L>0 --> Linke Seite muss größer als Null sein.
L>=0 -->Linke Seite muss größer oder gleich Null sein.
3.3 Prüfung gegen einen konstanten Wert
Bei Verwendung eines dieser Operatoren dürfen keine Prüfregelpositionen für die rechte
Seite angegeben werden. Die Operatoren mit dem Absolutwert für die linke Seite können
hilfreich sein, wenn das Vorzeichen einer Kennzahl wegen der Interpretation von Soll-
bzw. Haben-Werten nicht eindeutig ist. Zugelassen ist die Angabe einer Konstanten
nur in Verbindung mit einem der folgenden Prüfregeloperatoren:
(L = K) --> Linke Seite muss gleich dem konstanten Vergleichswert sein.
(L < K) --> Linke Seite muss kleiner als der konstante Vergleichswert sein.
(L > K) --> Linke Seite muss größer als der konstante Vergleichswert sein.
(L <= K) --> Linke Seite muss kleiner oder gleich dem konstanten Vergleichswert sein.
(L >= K) --> Linke Seite muss größer oder gleich dem konstanten Vergleichswert sein.
(L <> K) --> Linke Seite muss ungleich dem konstanten Vergleichswert sein.
(|L| = K) --> Absolutwert der linken Seite muss gleich dem konstanten Vergleichswert sein.
(|L| < K) --> Absolutwert der linken Seite muss kleiner als der konstante Vergleichswert sein.
(|L| > K) --> Absolutwert der linken Seite muss größer als der konstante Vergleichswert sein.
(|L| <= K) --> Absolutwert der linken Seite muss kleiner oder gleich dem konstanten Vergleichswert
sein.
(|L| >= K) --> Absolutwert der linken Seite muss größer oder gleich dem konstanten Vergleichswert
sein.
(|L| <> K) --> Absolutwert der linken Seite muss ungleich dem konstanten Vergleichswert sein.
3.4 Prüfung beider Seiten
Dieser Prüfregeltyp ermöglicht die Prüfung der Eingaben für 2 Konten, die voneinander
abhängig sind, z.B. dass nur eines der beiden Konten einen Saldo enthalten darf.
Bei Zuordnung mehrerer Konten zu einer Seite gilt diese Regel dann für die Summe
der Salden, sowie ggf. auch für Buchungen auf diesen Konten.
(L/R <> 0) => (R/L <> 0) --> Wenn eine Seite ungleich Null, dann andere Seite auch ungleich Null.
(L/R <> 0) => (R/L = 0) --> Wenn eine Seite ungleich Null, dann andere Seite gleich Null.
(L <> 0) => (R <= 0) --> Wenn die linke Seite ungleich Null, dann muss die rechte Seite kleiner oder gleich
Null sein.
(L <> 0) => (R <= L) --> Wenn die linke Seite ungleich Null, dann muss die rechte Seite kleiner oder gleich
der linken Seite sein.
(L <> 0) => (R <> 0) --> Wenn die linke Seite ungleich Null, dann die rechte Seite auch ungleich Null.
(L <> 0) => (R = L) --> Wenn die linke Seite ungleich Null ist, dann muss die rechte Seite gleich der
linken Seite sein.
(L <> 0) => (R >= L) --> Wenn die linke Seite ungleich Null, dann die rechte Seite größer oder gleich
der linken Seite.
(L <> 0) => (|R| <= |L|) --> Wenn die linke Seite ungleich Null ist, dann muss der Absolutwert der rechten
Seite kleiner oder gleich dem Absolutwert der linken Seite sein.
(L <> 0) => (|R| = |L|) --> Wenn die linke Seite ungleich Null ist, dann muss der Absolutwert der rechten
Seite gleich dem Absolutwert der linken Seite sein.
(L <> 0) => (|R| >= |L|) --> Wenn die linke Seite ungleich Null ist, dann muss der Absolutwert der rechten
Seite größer oder gleich dem Absolutwert der linken Seite sein.
(L=0) => (R=0) --> Wenn die linke Seite = Null ist, dann muss auch die rechte Seite = Null sein.
Diese Prüfregel kann auch unter Angabe von Toleranzen definiert werden.
3.5 Prüfung der prozentualen Abweichung
L <= R + X% --> Die linke Seite muss kleiner oder gleich der rechten Seite plus X Prozent sein.
L <= R - X% --> Die linke Seite muss kleiner oder gleich der rechten Seite minus X Prozent sein.
L >= R + X% --> Die linke Seite muss größer oder gleich der rechten Seite plus X Prozent sein.
L >= R - X% --> Die linke Seite muss größer oder gleich der rechten Seite minus X Prozent sein.
Der Prozentsatz ist dazu in den Zusatzangaben im Feld 'Prozentsatz' anzugeben. Das
Format ermöglicht jeweils bis zu drei Stellen vor und nach dem Komma.
3.6 Existenzprüfung
L EXIST
L NOT EXIST
Diese Operatoren arbeiten ähnlich wie der Vergleich mit Null. Allerdings wird der
konkrete Wert nicht beachtet, sondern nur berücksichtigt, ob (mindestens) ein Wert existiert. Bei Angabe von mehreren Konten muss mindestens ein
Konto bzw. darf keines dieser Konten einen Saldo aufweisen.
3.7 Pflicht-Kommentare auf bestimmten Konten
Es ist möglich, bestimmte Konten (z.B. "Sonstiges") zu kennzeichnen, die einen Kommentar
enthalten müssen.
L: C EXIST --> Alle für die linke Seite spezifizierten Daten müssen mit einem Bemerkungstext/
Kommentar versehen sein (z.B. in KTOSALE als Bemerkung, in SPIBEWE als Buchungstext).
L: H EXIST --> Alle für die linke Seite spezifizierten Daten müssen mit einer Erläuterung in
einem Hilfetext versehen sein.
Für diese Operatoren darf (analog zu "L EXIST") in Tabelle Prüfregeln/Positionen (Kapitel 4) nur eine linke Seite definiert werden.
Es können mehrere Konten und/oder Positionen angegeben werden. Bei der Berechnung
der Prüfregelergebnisse sind diese Prüfregeln in dem Sinne anzuwenden, dass die Kommentierung
für alle spezifizierten Daten vorhanden sein muss. Ist auch nur ein betroffener Saldo
oder eine betroffene Bewegung ohne einen Kommentar bzw. eine Bemerkung, so gilt die
Prüfregel als nicht erfüllt und führt zu einer entsprechenden Statusanzeige 'rot'.
Gibt es keine derartigen Daten, gilt die Prüfregel als erfüllt.
3.8 Prüfung der absoluten Werte
|L| <=|R| --> Der absolute Wert der linken Seite muss kleiner als Wert rechts sein.
|L|=|R| --> Beide Seiten müssen in absoluten Werten übereinstimmen.
|L| > =|R| --> Der absolute Wert der linken Seite muss größer als Wert rechts sein.
4 Tabelle 'Prüfregeln/Positionen'
In der Tabelle Prüfregeln / Positionen werden der jeweiligen Prüfregel die notwendigen
Positionen/Konten zugeordnet. Enthält eine Prüfregel noch keine Positionen/Konten
ist die Übersicht leer. Durch Klick auf das Stern-Symbol rechts in der Ikon-Leiste
öffnet sich der Assistent zum Anlegen des Satzes. Das Anlegen, Ändern und Kopieren
der Prüfregel-Positionen erfolgt mithilfe eines Assistenten, der vier Seiten umfasst.
In den folgenden Unterkapiteln werden die einzelnen Attribute des Assistenten für
das Anlegen einer Prüfregel/Position erläutert:
4.1 Basiseinstellungen
"Basiseinstellungen" definiert die Seite, sowie ggf. einen Geschäftsbereich und eine
Negation des Wertes.
-
Seite (links/rechts): Bestimmung, welche Seite der Prüfregel definiert wird
-
Geschäftsbereich: Einschränkung auf einen Geschäftsbereich (optional)
-
negative Prüfregel: Bestimmung der Negation des Wertes (optional)
4.2 Kontenauswahl
Die "Kontenauswahl" schränkt die Daten bezüglich der Kontendimension ein durch Eingaben
einer Position, eines Kontos oder bestimmten Kontoattributen.
-
Positionsplan / Schema und Position: Angabe des Positionsplanes und der Position.
-
Kontenplan / Konto: Angabe eines Kontenplanes und eines Kontos. Ein KOnto wird unabhängig vom S/H-Kennzeichen
seines Saldos der Position zugeordnet.
-
Report-Ident: Angabe einer Report-ID notwendig, sofern die Konten durch die Angabe einer Summenpostion
erfolgt. Die Konten werden dann nicht direkt über die POSKTO ermittelt, sondern durch
die AUflösung der Reportstruktut (siehe auch Kapitel 6).
-
Kontoattribute: Die Auswahl entspricht immer den Attributen des zugeordneten Kontos, daher kann immer
nur eines ausgewählt werden.
4.3 Controlling Auswahl
"Controlling Auswahl" schränkt die Daten bezüglich einer Controlling Dimension ein.
- Controlling Plan / Controlling Objekt: Die Angabe eines Controlling Objekts erfordert
immer die Angabe eines Controlling Plans. Der Controlling Plan muss derselben Dimension
zugeordnet sein wie der Datentyp der Seite. Die Eingaben für Controlling Objekt und
Controlling Kennzeichen 1 schließen sich gegenseitig aus. Diese Einschränkung wird
unabhängig von den Einschränkungen nach Geschäftsbereichen, Konten, Buchungsschlüssel,
IC-Gesellschaft oder IC-Geschäftsbereichen ausgewertet. Möglich ist die Einschränkung
nach Controlling Objekten für Prüfregelseiten mit dem Datentyp einer Controllingdimension
oder dem Datentyp 'I' (IC-Salden). Bei der Berechnung der Prüfregelergebnisse werden
auf dieser Seite dann neben den Controllingsalden auch Buchungen oder Konsolidierungsbuchungen
mit Angabe von Controlling Objekten in dieser Dimension ausgewertet.
- Controlling Kennzeichen 1: Die Eingaben für Controlling Objekt und Controlling Kennzeichen
1 schließen sich ggf. gegenseitig aus. Die Angabe des Controlling Kennzeichens 1
ist nur erlaubt für den Datentyp 'CD01' (erste Controllingdimension) dieser Seite.
4.4 Spiegeleinschränkung
Über Einträge in diesen Feldern, können die Daten in Bezug auf Spiegel und/oder Spiegelbereich,
Spiegelspalte oder Buchungsschlüssel eingeschränkt werden. Plausibilitätsprüfungen
erfolgen analog den o.g. bisherigen Anwendungen für Prüfregeldefinitionen.
- Spiegel des Kontos: Bei Angabe eines Spiegels, werden die Daten nur für den ausdgewählten
Spiegel ausgewertet.
- Buchungsschlüssel-Spiegel / Buchungsschlüssel Nummer: Bei Angabe eines Spiegels und
eines Buchungsschlüssels, werden die Daten nur für den ausdgewählten Buchungsschlüssel
ausgewertet.
- Spiegel / Spiegelspalte: Bei Angabe eines Spiegels und einer Spiegelspalte, werden
die Daten nur für die ausdgewählte Spiegelspalte ausgewertet.
- Spiegel / Spiegelbereich: Bei Angabe eines Spiegels und eines Spiegelbereiches, werden
die Daten nur für den ausdgewählten Spiegelbereich ausgewertet.
5 Prüfregelgruppen und Prüfregelausschlussgruppen
5.1 Prüfregelgruppen
Auf der linken Seite der Übersicht können unter dem Tab Reiter 'Prüfregelgruppe'
über das Stern-Symbol Gruppen für Prüfregeln definiert werden. Sind die gewünschten
Prüfregelgruppen eingerichtet, kann per Drag&Drop eine Zuordnung der Prüfregeln zu
diesen Gruppen vorgenommen werden. Dies ermöglicht eine übersichtliche Darstellung
zahlreicher Prüfregeln und durch Definition der Obergruppen eine mehrstufige Anordnung
in einer Baumstruktur. Prüfregeln, die keiner Regelgruppe zugeordnet sind, erschienen
auf der rechten Seite in der Übersicht hellgrau. Zugeordnete Prüfregeln sind dunkelgrau
hinterlegt.
5.2 Prüfregelausschlussgruppen
Je nach Zweck der Prüfung, könnte es manchmal sinnvoll sein, einige bzw. alle Prüfregeln
auszuschalten. Zum Beispiel sollen bestimmte Prüfregeln nur im Jahresabschluss oder
nur für Fremdwährungsgesellschaften ausgeführt werden.
Für diesen Zweck ist es möglich bestimmte Prüfregelausschlussgruppen zu definieren,
denen dann einzelne Prüfregeln zugeordnet werden können. Die jeweilige Gruppe muss
dann in der jeweiligen Stammanwendung 'Konzernkreisdefinition' (KTKDEF), 'Gesellschaftsstamm'
(GES), 'Abrechnungsperioden' (ABR) und 'Datenarten' (FAC) angegeben werden. Eine
Prüfregel wird dann nicht ausgeführt, wenn sie in der Ausschlussgruppe der Gesellschaft
oder der Periode oder der Datenart oder der des Konzernes enthalten ist. Da jeweils
nur eine Ausschlussgruppe zugeordnet werden kann, sind ggf. mehrere ähnliche Ausschlussgruppen
zu definieren, wenn sich z. B. Gesellschaften in den anzuwendenden Prüfregeln unterscheiden
(z. B. für die Fremdwährungsgesellschaften gelten andere Toleranzwerte (dann würden
die Prüfregeln für die Euro-Gesellschaften hier ausgeschlossen werden) oder die asiatischen
Gesellschaften sollen nur quartalsweise geprüft werden (alle Prüfregeln in die Ausschlussgruppe
ASIEN eintragen und in ABR in die Nicht-Quartals-Perioden einstellen).
6 Feature: Prüfregeln für Summenpositionen
Neben der Auswertung von Positionen, denen direkt Konten zugeordnet sind (Positionstyp
'MP' oder 'MS'), ist es auch möglich aggregierte Positionen (Positionstypen 'OP',
'OS', 'OT') auszuwerten.
Zur Ermittlung, welche untergeordneten Positionen zur Berechnung herangezogen werden
müssen, wird ein Report benötigt. Dessen Report-ID ist bei der Prüfregel-Position
(Seite "Kontenauswahl" des Assistenten für Prüfregeln/Positionen) anzugeben. Je nach
Positionstyp werden dann die Angaben für zugeordnete Position oder In- und Ex-Speicher
in den Reportzeilen ausgewertet.
Die "Prüfregelergebnis-Analyseübersicht" (PRFERGANA) zeigt in diesem Fall unter der
aggregierten Position direkt die ermittelten zugehörigen Konten an, ohne die dazwischen
angeordneten Positionen auszuweisen.
7 Feature: Prüfregeln für Kennzahlen
In Prüfregeln können Kennzahl-Positionen (Positionsplan-Typ 'K') verwendet werden.
Diese werden gemäß der zugeordneten Formel (FED) ausgewertet. Enthält die Formel
Summenpositionen, wird zusätzlich die Angabe einer Report-ID (s.o.) benötigt. Vergleichswerte für eine Kennzahl-Prüfregel (z.B. Eigenkapitalquote >
20%) sind in Form von statistischen Konten zu pflegen und können somit abhängig von
Gesellschaften oder Perioden sein.
Die "Prüfregelergebnis-Analyseübersicht" (PRFERGANA) zeigt für Kennzahlen die Formel
mit Operatoren und Operanden (einschl. Konstanten) und den ermittelten Wert der Kennzahl
an, so dass das Prüfregelergebnis detailliert nachvollzogen werden kann.
Letzte Änderung: LAMPE 07.01.2021 15:25