Aufwands- und Ertragskonsolidierung

Table of contents

• 1 Kurzbeschreibung
• 2 Schuldenkonsolidierung SK
• 3 Aufwands- und Ertrags AE
• 4 Besondere Verarbeitungen
• 4.1 Konsolidierungsbuchungen/Konzernbewegungen aus der SK-Spiegelumbuchung
• 4.2 Folgender Status wird in der KGESGES gesetzt
• 4.3 Besonderheiten bei mehrstufigen Teilkonzern/Konzern-Strukturen
• 4.4 Schuldenkonsolidierung mit Anlagenkonten
• 4.5 Schuldenkonsolidierung mit Rückstellungs-/Kapital und individuellen Spiegel-Konten
• 4.6 Clearing nur auf statistischen Konten
• 5 Beispiele
• 5.1 Stimmige IC-Salden
• 5.2 Differenzen unterhalb des Schwellenwertes
• 5.3 Ausgleich wechselseitiger Differenzen
• 5.4 Differenzen oberhalb des Schwellenwertes
• 5.5 IC-Clearing über Transaktionswährung
• 5.6 Unstimmige Angabe der Transaktionswährung
• 5.7 Gemischte Angaben mit/ohne Transaktionswährung
• 5.8 Ausrichtung nach Aufwand/Ertrag
• 5.9 IC-Clearing mit Geschäftsbereichen

Mit Hilfe dieser Anwendung erfolgt die Verrechnung konzerninterner Forderungen und Verbindlichenkeiten (Schuldenkonsolidierung SK) oder die Eliminierung konzerninterner Erträge und Aufwände (Aufwands- und Ertragskonsolidierung AE). Die Verarbeitung ist abhängig von dem aufgerufenen Menüpunkt. Berücksichtigt werden nur Gesellschaften, die voll- oder quotenkonsolidiert werden. Die Ergebnisse sind in allen Fällen über die Anwendung KGESGES zu prüfen.

Es gibt 3 Arten der Durchführung.

Automatische Schuldenkonsolidierung SK

Wird aus der KTKGES heraus aufgerufen. Verarbeitet werden die Daten der in der KTKGES markierten Gesellschaften, für die noch keine Schuldenkonsolidierung durchgeführt wurde.

Löschen und automatische Schuldenkonsolidierung SK

Wird ebenfalls aus der KTKGES heraus aufgerufen. Verarbeitet werden alle in der KTKGES markierten Gesellschaften. Dabei werden pro Gesellschaft alle Ergebnisse einer bereits durchgeführten und/oder nachbearbeiteten Schuldenkonsolidierung in den Konsolidierungsbuchungen KONBUCH und in der KGESGESvorher gelöscht. Ebenso die in der Anwendung ICKTOSAL dazu passenden Belegeinträge (BelegKTk und Belegnummer) sowie die in den Buchungen enthaltenen Aufrisse (z.B. Anlagenbewegungen).

Automatische Saldenabstimmung SK

Wird aus dem Einzelabschluss-Monitor EA heraus aufgerufen. Im Gegensatz zu den oben genannten Konsolidierungen werden hierbei keine Buchungen und Einträge in der ICKTOSAL erzeugt. Es wird lediglich eine Schuldenkonsolidierung simuliert. Das Ergebnis kann auch hier über die Anwendung KGESGES überprüft werden. Nicht umgerechnete Bilanz- und GuV-Salden werden grundsätzlich mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Auf der Konsolidierungsdatenart darf keine automatische Saldenabstimmung erfolgen.

Es gibt 3 Arten der Durchführung.

Automatische Aufwands- und Ertrags-Konsolidierung AE

Diese Konsolidierung wird aus der KTKGES heraus aufgerufen. Verarbeitet werden die Daten der in der KTKGES markierten Gesellschaften, für die noch keine Aufwands- und Ertrags-Konsolidierung durchgeführt wurde.

Löschen und automatische Aufwands- und Ertrags AE

Diese Konsolidierung wird ebenfalls aus der KTKGES heraus aufgerufen. Verarbeitet werden alle in der KTKGES markierten Gesellschaften. Dabei werden pro Gesellschaft alle Ergebnisse einer bereits durchgeführten und/oder nachbearbeiteten Aufwands- und Ertrags-Konsolidierung in den Konsolidierungsbuchungen KONBUCH und in der KGESGESvorher gelöscht. Ebenso die in der Anwendung ICKTOSAL dazu passenden Belegeinträge (BelegKTk und Belegnummer).

Automatische Aufwands- und Ertrags AE

Diese Konsolidierung wird aus dem Einzelabschluss-Monitor EA heraus aufgerufen. Im Gegensatz zu den vorherigen Konsolidierungen werden keine Buchungen und Einträge in der ICKTOSAL erzeugt. Es wird lediglich eine Aufwands- und Ertrags-Konsolidierung simuliert. Das Ergebnis kann auch hier über die Anwendung KGESGES überprüft werden.

Nachstehend finden Sie Hinweise auf besondere Verarbeitungen.

Wenn Sie die Anwendung starten, so werden vorhandene Konsolidierungsbuchungen und Konzernbewegungen der Gesellschaft mit 'SU' in der Belegnummer gelöscht.

Die Ausgleichsbuchungen für die entsprechenden Spiegel müssen Sie nach der Schuldenkonsolidierung über die Anwendung SK-Spiegelumbuchung erneut erstellen.

• 1 = keine Differenz, alle o.k.
• 2 = vorhandene Differenz kleiner, als der Schwellenwert laut Eintrag in der KTKPAR
• 3 = Transaktionswährung vorhanden, aber keine TW-Differenz oder die TW-Differenz liegt unterhalb eines in der KTKPAR angegebenen TW-Schwellenwert. In diesem Fall erfolgte das Clearing über eine vorhandene KW-Differenz
• 4 = vorhandene Differenz ist größer als der Schwellenwert laut Eintrag in der KTKPAR. Hier ist ein manuelles Clearing via KONBUCH erforderlich.
• Q = Bei allen Clearing-Pärchen, in denen die Gesellschafts-Nr. und/oder die An-Gesellschafts-Nr. auf KONSART = Q steht.
• T = Buchung usw. erfolgte bereits im untergeordnetenTeilkonzern.

Normalerweise wird, wenn die zu erstellende Buchung bereits im Teilkonzern erzeugt wurde, in der KGESGES der Status auf T (= Übernahme vom Teilkonzern) gesetzt und keine Buchung mehr erzeugt. Wenn die aktuelle Gesellschaft sowohl in der KTKGES des Teilkonzerns und des untergeordneten Teilkonzerns auf KONSART = Q (Quotenkonsolidierung) steht und die additiven Beteiligungsprozentsätze abweichen, wird die Konsolidierungsbuchung dennoch erzeugt und das Kennzeichen nicht auf T gesetzt. Statt dessen wird in KONBEL der Beleg des Teilkonzerns in der Buchungsart von E auf ET geändert.

Bei der Schuldenkonsolidierung (SK) können auch IC-Salden auf Konten verarbeitet werden, die laut KTO Anlagenkonten (z.B. Ausleihungen) sind. In diesem Fall wird erst einmal geprüft, ob es für dieses Konto ein Anlagenobjekt gibt. Gibt es noch kein Anlagenobjekt, so wird für das Konto ein Anlagenobjekt in der ANLOBJ angelegt. Der Anlagenobjektschlüssel hat folgenden Aufbau:

Zusätzlich wird das neue Anlagenobjekt mit folgenden Attributen versehen:

• KTk = aktueller KTk
• Anschaffungsdatum = aktuelle Periode
• Gültig-ab-Datum = aktuelle Periode
• Keine AfA
• Kartentyp = 'K'

Für einen IC-Saldo auf einem Anlagenkonto wird neben der Konsolidierungsbuchung eine passende Konzernanlagenbewegung mit BSL A43 erzeugt.

Ausgleichsbuchungen für den Anlagenspiegel müssen Sie nach der Schuldenkonsolidierung entweder über die Anwendung SK-Spiegelumbuchung oder direkt in der jeweiligen Konsolidierungsbuchung vornehmen.

• Für einen IC-Saldo auf einem Rückstellungskonto wird neben der Konsolidierungsbuchung eine passende Konzernrückstellungsbewegung mit BSL R26 erzeugt.
• Für einen IC-Saldo auf einem Kapitalkonto wird neben der Konsolidierungsbuchung eine passende Konzernkapitalbewegung mit BSL K34 erzeugt.
• Für einen IC-Saldo auf einem individuellen Spiegelkonto wird eine Konsolidierungsbuchung grundsätzlich mit dem 1.BSL des individuellen Spiegels erzeugt. Konzernbewegungen sind für individuelle Spiegel nicht vorgesehen.

Ausgleichsbuchungen für die entsprechenden Spiegel müssen Sie nach der Schuldenkonsolidierung über die Anwendung SK-Spiegelumbuchung vornehmen.

Bei einer Schuldenkonsolidierung nur auf statistischen Konten werden in den Differenzspalten der IC-Clearing-Übersicht keine Werte ausgewiesen.

Die folgenden Beispiele sind aus der Aufwands-/Ertragskonsolidierung. Sie gelten aber - mit Ausnahme der Steuerung über Ausrichtung nach Aufwand bzw. Ertrag - auch analog für die Schuldenkonsolidierung.

Das Beispiel zeigt die Konsolidierung zwischen den Ges. 002 und 007. Sofern nicht anders angegeben, werden folgende Angaben im Konsolidierungsparameter (KTKPARAE) unterstellt:

Im einfachsten Fall melden beide Gesellschaften zueinander passende IC-Salden:

Daraus erzeugt die Aufwands-/Ertrags-Konsolidierung einen Beleg mit folgenden Buchungen:

In der IC-Clearing-Übersicht wird in diesem Fall der Status '1' angezeigt.

Häufig stimmen die IC-Salden beider Gesellschaften nicht miteinander überein, z.B.:

Die Differenz von 50 liegt unterhalb des im Konsolidierungsparameters angegebenen Schwellenwertes von 100. Diese Differenz wird daher auf eines der im Konsolidierungsparameter angegebenen Ausgleichskonten gebucht. Dabei gilt die Regel, dass die Seite, die den höheren Wert gemeldet hat (im Beispiel Ertrag der Gesellschaft 002), als richtiger angesehen wird, so dass die Differenz auf der Gegenseite verbucht wird. Damit resultiert ein Beleg mit folgenden Buchungen:

Ist im Gegensatz zu obigem Beispiel der Aufwand höher, also z.B.

... so gilt die Aufwand-Seite als richtig und der Ausgleich wird auf der Ertragsseite gebucht:

Diese Steuerung gilt auch dann, wenn nur eine der beiden Gesellschaften etwas gemeldet hat, also z.B. Gesellschaft 002 meldet einen Ertrag von Gesellschaft 007, ohne dass Gesellschaft 007 einen Aufwand gegenüber Gesellschaft 002 gemeldet hat:

Dann resultiert ein Beleg mit den folgenden Buchungen:

In der IC-Clearing-Übersicht wird in diese Fällen der Status '2' angezeigt.

Haben beide Seiten Aufwände und Erträge gemeldet, so werden die wechselseitigen Beziehungen separat behandelt:

1. Ertrag der Gesellschaft 002 gegen Aufwand der Gesellschaft 007
2. Ertrag der Gesellschaft 007 gegen Aufwand der Gesellschaft 002

Beispiel:

Der Vergleich Ertrag-1 von 002 (1050) mit Aufwand-1 von 007 (1000) führt zu einer Differenz von 50, die als Aufwand bei Gesellschaft 007 gebucht werden muss. Der Vergleich von Aufwand 002 (600) mit Ertrag 007 (570) führt zu einer Differenz von 30, die als Ertrag bei Gesellschaft 007 gebucht werden muss. Damit resultiert ein Beleg mit folgenden Buchungen:

Wurde in den Konsolidierungsparametern der Schalter "Differenz kumulieren" gesetzt, so werden die zwei Ausgleichbuchungen zu einer zusammengefasst:

In der IC-Clearing-Übersicht wird in beiden Fällen der Status '2' angezeigt. Das gilt auch dann, wenn eine der beiden Beziehungen ohne Differenz verbucht werden konnte.

Liegt wie im folgenden Beispiel die Differenz der IC-Salden beider Gesellschaften oberhalb des Schwellenwertes...

... so wird die Differenz auf dem im Konsolidierungsparameter angegebenen UB-Interimskonto gebucht:

Die Gesellschaft, bei der gebucht wird, wird wie bei Differenzen unterhalb des Schwellenwertes festgelegt.

Ist im Konsolidierungsparameter KTKPAR/SK oder AE kein UB-Interims-Konto angegeben, entfällt die Ausgleichsbuchung, so dass ein unstimmiger Beleg (unterschiedliche Soll- und Haben-Summen) resultiert.

In der IC-Clearing-Übersicht wird in diesen Fällen der Status '4' angezeigt. Der Status führt in der Konzernkreisübersicht KTKGES dazu, dass der Status des IC-Clearings (SK oder AE) rot (= fehlerhaft) angezeigt wird. Um diesen Status auf grün (= fehlerfrei) zu verändern, muss die ungeklärte Differenz durch manuell zu ergänzende Buchungen (vom UB-Interims-Konto oder einseitig) ausgeglichen werden.

Haben beide Seiten IC-Salden mit gleichlautender Angabe der Werte in Transaktionswährung gemeldet, so erfolgt das IC-Clearing unabhängig vom Schwellenwert ...

... die Differenz in Konzernwährung wird dann als Kurseffekt auf der Seite mit dem geringeren Wert in KW gebucht. Damit resultiert ein Beleg mit folgenden Buchungen:

In der IC-Clearing-Übersicht wird in diesem Fall der Status '3' angezeigt.

Hat nur eine Seite IC-Salden mit Angabe der Werte in Transaktionswährung gemeldet, sind die TW-Werte der beiden Gesellschaften nicht stimmig oder liegt die TW-Differenz über dem in der KTKPAR angegebenen TW-Schwellenwert, ...

... so erfolgt kein IC-Clearing über die Transaktionswährung. Vielmehr wird dann je nach Höhe der Differenz über den KW-Schwellenwert oder das UB-Interims-Konto ausgeglichen, also z.B.:

In der IC-Clearing-Übersicht wird in diesem Fall je nach Vergleich der Differenz mit dem Schwellenwert der Status '2' oder '4' angezeigt.

Es kann sein, dass nicht für alle Transaktionen eine Transaktionswährung vereinbart wurde, z.B.:

In diesem Fall werden die IC-Salden mit Angabe der Transaktionswährung als Kurseffekt geklärt (s. Beispiel 5), sofern die TW-Werte übereinstimmen bzw. die TW-Differenz unterhalb eines in der KTKPAR angegebenen TW-Schwellenwertes liegt, während die IC-Salden ohne Angabe der Transaktionswährung über KW-Schwellenwert (s. Beispiel 2) geklärt werden. Zur Unterscheidung der Sachverhalte werden die Buchungen mit unterschiedlichen Buchsatznummern geschrieben. Damit resultiert ein Beleg mit folgenden Buchungen:

Kommen in einem Gesellschaftspaar verschiedene Klärungsregeln zur Anwendung, so wird der nummerisch höchste Status in die IC-Clearing-Übersicht (KGESGES) eingetragen, in diesem Fall also der Status '3'.

Nur bei der Aufwands-/Ertragskonsolidierung kann im Konsolidierungsparameter (KTKPARAE) eine Ausrichtung angegeben werden. Diese legt fest, auf welcher Seite die Ausgleichsbuchung erfolgt, unabhängig von der Größe der Werte. Diese Steuerung ist z.B. dann sinnvoll, wenn im Konzern nur die Aufwendungen nach IC-Gesellschaft aufgeschlüsselt gemeldet werden, nicht aber die Erträge. Die gleichzeitige Nutzung eines KW-Schwellenwertes und der Ausrichtung nach Aufwand/Ertrag ist nicht zugelassen.

Ist z.B. im Konsolidierungsparameter Ausrichtung nach Aufwand ('A') festgelegt und liegen folgende IC-Salden vor, ...

... so wird die Differenz auf der Ertragsseite gebucht:

Ist im Gegensatz zu obigem Beispiel kein Aufwand, sondern nur ein Ertrag gemeldet, ...

... so gilt trotzdem Aufwandsseite als richtig und der Ausgleich wird auf der Ertragsseite gebucht:

Diese Steuerung gilt analog, wenn beide Gesellschaften einen Ertrag gemeldet haben.

Für beide IC-Salden gilt die Aufwandsseite als richtig und der Ausgleich wird jeweils auf der Ertragsseite gebucht:

Wenn eine Gesellschaft einen Ertrag, die andere einen Aufwand gemeldet hat, ...

... erfolgt eine Verrechnung. Bei einer Ausrichtung nach 'E' ergeben sich daraus folgende Buchungen:

... und bei einer Ausrichtung nach 'A' = Aufwand

Ist im Gegensatz zu obigem Beispiel der Aufwand höher, also z.B.

... so ergeben sich bei Ausrichtung 'A' folgenden Buchungen:

... und bei Ausrichtung 'E' = Ertrag

In der IC-Clearing-Übersicht wird in diese Fällen der Status '1' angezeigt.

Werden die IC-Salden differenziert nach Geschäftsbereichen gemeldet, so erfolgt die Klärung je Paar Geschäftsbereich / IC-Geschäftsbereich wie ansonsten je Gesellschaft / IC-Gesellschaft. Beispiel:

Die Beziehung zwischen Ges. 002 / GB-1 und Ges. 007 / GB-1 führt zu einer Differenz von 50, die bei Ges. 007 / GB-1 auf der Aufwandsseite verbucht wird. Die Beziehung zwischen Ges. 002 / GB-1 und Ges. 007 / GB-2 führt zu einer Differenz von 30, die bei Ges. 002 / GB-1 auf der Ertragsseite verbucht wird.

In diesem Beispiel wird in der IC-Clearing-Übersicht der Status '2' (Klärung über Schwellenwert) angezeigt, da dies für beide Geschäftsbereichs-Paare zutrifft. Allgemein gilt hier, dass der nummerisch höchste Status aus der Behandlung der Geschäftsbereichs-Paare eingestellt wird.