Erstellen Gesellschaftsabschluss neue Datenart Spiegelbewegungen


Table of contents


1 Einführung

Die Anwendung zum Erstellen der Vortragssalden VORKTOSAL erzeugt Konten-, IC- und Kostenstellensalden aus den Daten einer anderen Datenart bei gleichem Abrechnungszeitraum. Wenn vorhanden werden auch Anlagen-, Kapital-, Rückstellungsbewegungen sowie individuelle Spiegelbewegungen auf Gesellschaftsebene vorgetragen. (Der Vortrag der Konzernbewegungen erfolgt in REPKTK mit KOPKONBUCH.) Im Herkunftsbereich eventuell vorhandene Buchungen werden beim Vortrag ebenfalls berücksichtigt.

2 Allgemeiner Ablauf

3 Zusammenfassung von Werten

Die Zusammenfassung von Werten erfolgt schrittweise. Jeder Schritt verwendet die zusammengefassten Werte des vorherigen Schritts, d.h. ein Konten-Wechsel erfolgt mit den zusammengefassten Werten eines Verdichtungskontos (wenn vorhanden).

Die Zusammenfassung geschieht in der folgenden Reihenfolge:

Falls keine Kontensalden vorliegen, sondern nur Buchungen verarbeitet werden sollen, muss mindestens ein Kontensaldo mit dem Wert Null erfasst werden, da die Anwendung sonst mit einer Fehlermeldung abbricht. (Im Normalfall sind Kontensalden vorhanden und auf ihr Fehlen muss hingewiesen werden.)

3.1 Saldo und Buchungen

Jedes Kontensaldo des Herkunftsbereiches wird mit allen zugehörigen Buchungen zusammengefasst.

Zusammenfassung von Saldo und Buchungen
KontonummerBelegnr.Buchungsnr.lfd.Nr.SaldoS/HSoll-Buch.Haben-Buch.
20000015.000,00S
200000110003317.500,00
2000001100034500,00
20000011010512.000,00
20000011011115.000,00
2000005.000,00H

3.2 Unternehmensbereiche

Existiert im Herkunftsbereich mindestens ein Kontensaldo mit einem nicht leeren Unternehmensbereich, dann werden nur die Kontensalden mit Unternehmensbereich gelesen und zur Gesamtgesellschaft zusammengefasst, vorausgesetzt, die Umschlüsselung erfolgt auf Gesamtgesellschaftsebene, d.h. es ist kein Ziel- oder Herkunftsunternehmensbereich angegeben.

Zusammenfassung von Unternehmensbereichen
UnternehmensbereichKontonummerSaldoS/H
Entwicklung2000005.000,00H
Produktion20000050.000,00S
Vertrieb20000010.000,00H
Verwaltung20000020.000,00H
20000015.000,00S

3.3 Konten-Verdichtung

Existiert für ein Kontensaldo im Kontenstamm ein Verdichtungskonto, dann wird das Kontensaldo mit anderen auf diesem Verdichtungskonto zusammengefasst, wenn das Verdichtungskennzeichen der Zieldatenart gesetzt ist ODER eine Kontenplanumschlüsselung erfolgt. Bei einer Kontenplanumschlüsselung wird als letzter Schritt eine Verdichtung im Zielkontenplan durchgeführt, falls das Verdichtungskennzeichen der Zieldatenart gesetzt ist.

Zusammenfassung zum Verdichtungskonto
KontonummerVerdichtungskontoSaldoS/H
2000002000015.000,00S
2000012000096.000,00S
2000022000030.000,00H
200003200009.000,00S
2000090.000,00S

3.4 Konten-Wechsel

Existiert für ein Kontensaldo im Kontenstamm ein Wechselkonto und ist das Soll/Haben-Kennzeichen des Saldos nicht der Standardwert, der für das Bil/GuV-Kennzeichen des Kontos erwartet wird, dann wird das Kontensaldo mit dem Saldo des Wechselkontos zusammengefasst.

Beispiel: DM 90.000,00 S auf einem Passivkonto

Funktion des Wechselkontos
KontonummerBil/GuV-KnzWechselkontoSaldoS/H==>SaldoS/H
100001 (Aktiv)2000030.000,00S120.000,00S
100101 (Aktiv)2001025.000,00H5.000,00S
100201 (Aktiv)20020750.000,00S750.000,00S
200002 (Passiv)1000090.000,00S
200102 (Passiv)100105.000,00S25.000,00H
200202 (Passiv)100201.000.000,00H1.000.000,00H

3.5 Übergang auf Konzernkontenplan

Wenn die Herkunftsdatenart auf Gesellschaftskontenplanebene und die Zieldatenart (aktuelle Datenart) auf Konzernkontenplanebene arbeitet oder wenn beide Konzerndatenarten mit unterschiedlichen Kontenplänen sind, dann erfolgt eine Umschlüsselung der Gesellschaftskonten auf die zugeordneten Konzernkonten.

Beim Übergang auf den Zielkontenplan werden ein oder mehrere Kontensalden des Herkunftskontenplans auf einem Konto zusammengefasst.

Zusammenfassung zum Konzernkonto
KontonummerKonzernkontoSaldoS/H
200002000
20010200025.000,00H
2002020001.000.000,00H
20001.025.000,00H

3.6 Konten-Wechsel auf Konzernkontenplanebene

Dieser zusätzliche Konten-Wechsel erfolgt nur beim Übergang zum Konzernkontenplan. Er erfolgt unmittelbar nach der Umschlüsselung auf das Konzernkonto noch vor der Saldierung mehrerer Gesellschaftskontensalden auf einem Konzernkonto. Für im Gesellschaftskontenplan bereits verdichtete Konten wird die Entscheidung für den Kontenwechsel für den zusammengefassten Wert getroffen. Allerdings wird bei der Verdichtung von IC-Hauptkonten nach IC-Gesellschaft und -Unternehmensbereich differenziert.

Funktion des Konzernwechselkontos
KtoNrB/G-KnzSaldoS/H==>KonzKtoWechsKtoSaldoS/H
100001 (Aktiv)30.000,00S
100101 (Aktiv)25.000,00H
100201 (Aktiv)750.000,00S10002000875.000,00S
200002 (Passiv)90.000,00S
200102 (Passiv)5.000,00S
200202 (Passiv)1.000.000,00H200010001.025.000,00H

4 IC-Salden

Das Zielkonto eines IC-Saldos entspricht dem Zielkonto des zugehörigen Hauptkontensaldos, das wie in Abschnitt 3 beschrieben ermittelt wurde. Die IC-Salden werden je Zielkonto, IC-Gesellschaft, WKZ der Transaktionswährung und Controlling- Objekt zusammengefasst, wenn das Verdichtungskennzeichen für die Zieldatenart durch die Anwendung FAC gesetzt wurde, anderenfalls werden sie in voller Detailierung fortgeschrieben.

Wird ein Konto mit IC-Gesellschaft im Kontenstamm auf ein Konto ohne IC-Gesellschaft im Kontenstamm umgeschlüsselt, dann wird für dieses Zielkonto automatisch ein IC-Aufriß erzeugt.

Da es keine separate Anwendung für IC-Buchungen gibt, wird hierfür die normale Buchungsanwendung genutzt. Wenn dort bei einer Buchung eine IC-Gesellschaft angegeben wird, dann wird diese Buchung nicht nur mit dem Hauptkontensaldo zusammengefasst, sondern es wird auch ein IC-Saldo in Höhe der Buchung erzeugt.

5 Kostenstellensalden

Der Vortrag von Kostenstellensalden findet nur statt, wenn über die Anwendung Datenarten (FAC) in der aktuellen Datenart das Kennzeichen für Kostenstellensalden gesetzt wurde.

Existiert für ein Kostenstellensaldo im Kostenstellenstamm eine Verdichtungskostenstelle, dann wird das Kostenstellensaldo mit anderen auf dieser Verdichtungskostenstelle zusammengefasst. Eine Steuerung der Verdichtung über ein Verdichtungskennzeichen analog zu den Kontensalden ist nicht möglich.

Wenn die Herkunftsdatenart auf Gesellschaftskontenplanebene und die Zieldatenart (aktuelle Datenart) auf Konzernkontenplanebene arbeitet oder wenn beide Konzerndatenarten mit unterschiedlichen Kontenplänen sind, dann erfolgt eine Umschlüsselung der Gesellschaftskostenstellen auf die zugeordneten Konzernkostenstellen.

Das Zielkonto eines Kostenstellensaldos entspricht dem Zielkonto des zugehörigen Hauptkontensaldos, das wie in Abschnitt 3 beschrieben ermittelt wurde. Die Kostenstellensalden werden dabei auf dem Zielkonto je Zielkostenstelle zusammengefasst.

Da es keine separate Anwendung für Kostenstellenbuchungen gibt, wird hierfür die normale Buchungsanwendung genutzt. Wenn dort bei einer Buchung eine Kostenstelle angegeben wird, dann wird diese Buchung nicht nur mit dem Hauptkontensaldo zusammengefasst, sondern es wird auch ein Kostenstellensaldo in Höhe der Buchung erzeugt.

6 Anlagenbewegungen

Der Vortrag von Anlagenbewegungen findet nur statt, wenn über die Anwendung Datenarten (FAC) in der aktuellen Datenart das Kennzeichen für Anlagenbewegungen gesetzt wurde.

Wenn die Herkunftsdatenart auf Gesellschaftskontenplanebene und die Zieldatenart (aktuelle Datenart) auf Konzernkontenplanebene arbeitet oder wenn beide Konzerndatenarten mit unterschiedlichen Kontenplänen sind, dann erfolgt eine Umschlüsselung der Gesellschaftsanlagenobjekte auf die zugeordneten Konzernanlagenobjekte.

Da es keine separate Anwendung für Anlagenbuchungen gibt, wird hierfür die normale Buchungsanwendung genutzt. Wenn dort bei einer Buchung ein Anlagenbuchungsschlüssel und ein Anlagenobjekt angegeben wird, dann wird diese Buchung nicht nur mit dem Hauptkontensaldo zusammengefasst, sondern es wird auch eine Anlagenbewegung in Höhe der Buchung erzeugt.

7 Kapital- und Rückstellungsbewegungen

Der Vortrag findet nur statt, wenn über die Anwendung Datenarten (FAC) in der aktuellen Datenart die Kennzeichen für die entsprechenden Datenbestände gesetzt wurden.

Wenn die Herkunftsdatenart auf Gesellschaftskontenplanebene und die Zieldatenart (aktuelle Datenart) auf Konzernkontenplanebene arbeitet oder wenn beide Konzerndatenarten mit unterschiedlichen Kontenplänen sind, dann erfolgt eine Umschlüsselung der Gesellschaftskonten auf die zugeordneten Konzernkonten.

Da es keine separate Anwendung für Kapital- bzw. Rückstellungsbuchungen gibt, wird hierfür die normale Buchungsanwendung genutzt. Wenn dort bei einer Buchung ein Kapital- bzw. Rückstellungsbuchungsschlüssel angegeben wird, dann wird diese Buchung nicht nur mit dem Hauptkontensaldo zusammengefasst, sondern es wird auch eine Kapital- bzw. Rückstellungsbewegung in Höhe der Buchung erzeugt.

8 Anteilsbesitz

Wenn die Herkunftsdatenart auf Gesellschaftskontenplanebene und die Zieldatenart (aktuelle Datenart) auf Konzernkontenplanebene arbeitet oder wenn beide Konzerndatenarten mit unterschiedlichen Kontenplänen sind, dann erfolgt eine Umschlüsselung der Gesellschaftskonten auf die zugeordneten Konzernkonten.

9 Spiegelbewegungen

Der Vortrag findet nur statt, wenn über die Anwendung Datenarten (FAC) in der aktuellen Datenart die Kennzeichen für die entsprechenden Datenbestände gesetzt wurden.

Wenn die Herkunftsdatenart auf Gesellschaftskontenplanebene und die Zieldatenart (aktuelle Datenart) auf Konzernkontenplanebene arbeitet oder wenn beide Konzerndatenarten mit unterschiedlichen Kontenplänen sind, dann erfolgt eine Umschlüsselung der Gesellschaftskonten auf die zugeordneten Konzernkonten.

Da es keine separate Anwendung für Spiegel-Buchungen gibt, wird hierfür die normale Buchungsanwendung genutzt. Wenn dort bei einer Buchung ein Spiegelbewegungs-Buchungsschlüssel angegeben wird, dann wird diese Buchung nicht nur mit dem Hauptkontensaldo zusammengefasst, sondern es wird auch eine Spiegelbewegung in Höhe der Buchung erzeugt.

10 Saldensplittung

Eine Saldensplittung wird durchgeführt, wenn Ziel- und Herkunftsunternehmensbereich leer sind, im Herkunftsbereich Kontensalden ohne Unternehmensbereich vorliegen und in der Zieldatenart das Kennzeichen für Unternehmensbereichsverarbeitung gesetzt ist.

Dazu ist in den Herkunftskostenstellen eine Zuordnung zu jeweils einem Unternehmensbereich erforderlich. Außerdem wird für alle Konten ohne Kostenstellenaufriß die Angabe eines Default-Unternehmensbereiches im Konten- oder Kontenplanstamm benötigt.

Für Konten mit Kostenstellenaufriß wird zunächst geprüft, ob der Aufriß mit dem Kontensaldo übereinstimmt. Dann werden die Kostenstellensalden den Unternehmensbereichen aus dem Kostenstellenstamm zugeordnet und der Kontensaldo entsprechend aufgeteilt. Da ein eventueller paralleler Aufriß von IC-Salden nicht korrekt aufgeteilt werden kann, wird ein solcher Aufriß bei den entsprechenden Konten einem beliebigen Unternehmensbereich zugeordnet und eine Warnung ausgegeben.

Konten ohne Kostenstellenaufriß werden den Unternehmensbereichen aus dem Kontenstamm bzw. (wenn dieser fehlt) aus dem Kontenplanstamm zugeordnet. Das gleiche geschieht mit den Aufrissen dieser Konten.

Bei der Saldensplittung wird der Jahresüberschuß in der Regel für Bilanz und GuV nicht gleich auf die Unternehmensbereiche aufgeteilt. Um diese Differenzen auszugleichen, kann ein Konto mit dem Kontokennzeichen 2 gleich 'U' im Zielkontenplan eingerichtet werden. Dieses kann ein Aktiv-, Passiv-, Aufwands- oder Ertragskonto sein. Auf diesem Konto werden dann automatisch Ausgleichskontensalden erzeugt.

11 Parallelverarbeitung von Unternehmensbereichen

Eine Parallelverarbeitung von Unternehmensbereichen wird durchgeführt, wenn Ziel- und Herkunftsunternehmensbereich leer sind, im Herkunftsbereich Kontensalden mit Unternehmensbereich vorliegen und in der Zieldatenart das Kennzeichen für Unternehmensbereichsverarbeitung gesetzt ist.

12 Sonstiges

12.1 Landes-, Konzern- und Parallelwährung

Beim Vortragen werden die drei Währungswerte unterschiedlich behandelt.

Der Landeswährungswert wird ohne Veränderung vorgetragen.

Wenn Landes- und Konzernwährung gleich sind, wird der Konzernwährungswert mit dem Landeswährungswert gefüllt. Bei Anlagen-, Kapital- und Rückstellungsbewegungen sowie beim Anteilsbesitz wird, wenn Landes- und Konzernwährung ungleich sind und die Umrechnungsanweisung 'VKW' ist, der Konzernwährungswert ohne Veränderung vorgetragen. In allen anderen Fällen wird der Konzernwährungswert auf Null gesetzt.

Der Parallelwährungswert wird immer auf Null gesetzt.

12.2 Umrechnungsanweisung bei Bewegungen

Bei Anlagen-, Kapital- und Rückstellungsbewegungen sowie beim Anteilsbesitz wird eine vorhandene Umrechnungsanweisung mit vorgetragen. Ist keine angegeben und sind Landes- und Konzernwährung ungleich, dann wird sie auf 'SK' gesetzt.

12.3 Gültigkeit

Ist beim Zusammenfassen der Werte (siehe 3) das Zielkonto oder eines der Zwischenkonten in der Zielperiode nicht gültig, dann wird eine Fehlermeldung ausgegeben. Diese enthält das Herkunftskonto, von dem aus das ungültige Konto dann gesucht werden kann.

12.4 Tolerierung fehlerhafter Daten

Bei den Aufrißdaten (IC- und Kostenstellensalden sowie Bewegungen) führt ein Fehler im Herkunftsbereich lediglich zu einer Warnung. Die Daten werden trotzdem vorgetragen.

Bei IC-Salden wird auch diese Warnung noch unterdrückt, wenn das Kennzeichen für Unternehmensbereichsverarbeitung in der Herkunftsdatenart gesetzt ist und in der Zieldatenart nicht.

12.5 Herkunftsnachweis

Gesteuert über Attribute der Zieldatenart kann beim Erstellen des Vortrages zusätzlich ein Herkunftsnachweis für die Konten- und/oder Kostenstellensalden geschrieben werden. Mit dessen Hilfe kann nachvollzogen werden, aus welchen Herkunftsdaten sich ein Saldo im Zielbereich zusammensetzt.

12.6 Simulation mit Soll-/Ist-Vergleich

Durch Aufruf der Anwendung Abgleich Gesellschaftsabschluss neue Datenart ist eine Simulation der Anwendung 'Gesellschaftsabschluss neue Datenart' mit Soll-/Ist- Vergleich möglich.

13 Glossar

Bereich
Der Begriff Bereich wird für eine Menge zusammengehöriger Daten verwendet. Im obigen Beispiel ist der Zielbereich zum Beispiel die Menge der Konten- und IC-Salden der Gesamtgesellschaft 001 im Abrechnungszeitraum 12.1995 mit Datenart I4.

Letzte Änderung: BILLIAU 27.05.2005 10:47