Die Anwendung VUB (Verrechnen Unterschiedsbetrag) liefert eine Übersicht über die aus den Konsolidierungsverarbeitungen KK, EK, NE und FF entstanden Unterschiedsbeträge. Die Übersicht kann mit Hilfe des Selektionsbereichs auf vielfältige Weise eingegrenzt werden: so z.B. nach Muttergesellschaft bzw. zu konsolidierender Tochtergesellschaft, sowie nach deren jeweiligen Geschäftsbereichen. Über das Feld "ab Periode" können die Unterschiedsbeträge für mehrere Perioden angezeigt werden.
Es erfolgt eine Anzeige pro Buchungsbeleg. Ein noch nicht verrechneter Unterschiedsbetrag wird in der ‚Rest-UB‘-Spalte farbig angezeigt und führt dazu, dass im Konzern-Monitor (KTKGES) der Status der Verarbeitung gelb bzw. mit einem Warndreieck angezeigt wird.
Wird bei der Verrechnung des Unterschiedsbetrages auf Konten in den Konsolidierungsparametern zurückgegriffen, wird bei voll- und quotenkonsolidierten Gesellschaften der "KK"-Parameter, bei Equity-Gesellschaften der "EK"-Parameter und bei Gesellschaften, die nicht liquiditätswirksam zugegangen sind, der "NE"-Parameter berücksichtigt. Die Buchungen erfolgen unter spezifischen, vom Programm vorgegebenen Buchsatznummern. Werden im Programm KONBUCH weitere Buchungszeilen manuell erfasst, sollten diese, je nach Sachverhalt, der richtigen Buchsatznummer zugeordnet werden.
Die Verrechnung der Unterschiedsbeträge wird durch Markierung der Zeile und die rechte Maustaste bzw. über das Menü gestartet. Folgende Verrechnungsmöglichkeiten bestehen:
Über diese Aktion kann ein Unterschiedsbetrag als Geschäftswert aktiviert werden. Bebucht werden die Konten "Aktivierung Geschäftswert" sowie "Unterschiedsbetrag" aus dem entsprechenden Konsolidierungsparameter. Ein Anlagenobjekt wird gemäß der Namenskonvention von IDLKONSIS voreingestellt, es kann aber auch eine beliebige andere Bezeichnung verwendet werden. Der vorgeschlagene Buchungsschlüssel ist abhängig vom Buchungsschlüssel (BSL) in der Anteilsbesitzbewegung: Bei einem BSL mit Verwendungskennzeichen B04 (Einstellung Vortrag) wird für den Geschäftswert der erfasste Referenzbuchungsschlüssel der Anlagenbewegung vorgeschlagen. Die Buchungsschlüssel können ggfs. abgeändert werden. Ebenfalls direkt anzugeben sind die AfA-Art sowie eine AfA-Dauer oder, wenn die AfA-Art = F verwendet wird, ein AfA-Betrag. Das Anschaffungsdatum entspricht dem Bewegungsdatum der Beteiligung in den Anteilsbesitzbewegungen. Soll ein Sachverhalt abgebildet werden, der bereits länger besteht, ist es möglich, im Feld "Kum.AfA" einen Betrag einzugeben, der direkt auf das Ergebnisvortragskonto aus dem Konsolidierungsparameter gebucht wird und den Betrag für die laufende Abschreibung entsprechend mindert. Die Buchung für die aktuelle Abschreibung wird automatisch beim "Aktivieren Geschäftswert" berechnet und gebucht. Die Buchungen werden unter der Buchsatznummer 02 generiert. Aus der Anwendung "Aktivieren Geschäftswert" kann man in die Konsolidierungsbuchungen (KONBUCH) und in die Anlagenobjekte (ANLOBJ) verzweigen.
Soll der Unterschiedsbetrag als Geschäftswert in Landeswährung geführt werden, muss zusätzlich der Landeswährungsbetrag, die Gesellschaftsnummer, der Geschäftsbereich und das entsprechende Währungskennzeichen erfasst werden. In diesem Fall kann keine regelmäßige Abschreibung hinterlegt werden, da dies nach IFRS nicht zulässig ist. Die Buchungen erfolgen ebenfalls unter der Buchsatznummer 02. Die Generierung des Anlagenobjektes und die Vergabe des Buchungsschlüssels erfolgt analog.
Mehr zum Thema "Goodwill in Landeswährung", zur besonderen Buchungssystematik und zur Buchung der Kurseffekte finden Sie im Kapitel "Goodwill in Landeswährung" in der DOKU der Kapitalkonsolidierung.
Verbleibt ein passiver Unterschiedsbetrag, kann dieser hierüber verrechnet werden. Die Buchung erfolgt auf dem Konto "Passivischer UB Kapitalkonsolidierung", welches im KTKPAR Parameter hinterlegt wurde. Der Betrag und der Buchungsschlüssel werden vorbelegt, sofern es sich bei dem Konto um ein Spiegelkonto handelt. Wird zusätzlich ein Betrag in dem Feld „Kum.Auflg." erfasst, erfolgt eine weitere Buchung, die den Betrag gegen das Ergebnisvortragskonto umbucht. Die Buchungen werden unter der Buchsatznummer 03 generiert.
Wird ein Unterschiedsbetrag mit dieser Funktion verrechnet, wird er auf dem in der KTKPAR KK bzw. EK hinterlegtem Konto "Saldierter Ausweis akt./pass.UB" gebucht. Diese Funktion kann z.B. verwendet werden, wenn die Unterschiedsbeträge einzelner Gesellschaften zunächst "gesammelt" und dann auf einer oberen Ebene in Summe verrechnet werden sollen. Die Buchungen werden unter der Buchsatznummer 04 generiert.
Ein zu verteilender Unterschiedsbetrag kann über diese Funktion mit den Gewinnrücklagen verrechnet werden. Die Buchung erfolgt auf dem Konto "Verrechnung mit Gewinnrücklagen" aus dem entsprechenden Konsolidierungsparameter. Die Buchungen werden unter der Buchsatznummer 05 generiert.
Über diese Funktion kann ein Unterschiedsbetrag auf frei auswählbare Anlagenkonten des Konzernkontenplans gebucht werden. Ein Anlagenobjekt gemäß der Namenskonvention in IDLKONSIS wird voreingestellt und ggfs. generiert. Zusätzlich sind die gewünschten Abschreibungsparameter zu füllen, die Berechnung und Buchung der Abschreibung erfolgt dann automatisch in demselben Beleg. Das Bewegungsdatum entspricht dem Zugangsdatum des Anteilsbesitzes in der Anwendung GESGES. Diese Aktion kann mehrfach für unterschiedliche Anlagenkonten durchgeführt werden, es wird dann immer ein neues Buchungspaar erzeugt. Die Buchungen werden unter der Buchsatznummer 06 generiert.
Die Verrechnung der stillen Lasten kann auf frei auswählbaren Konten erfolgen. Zugelassen sind Rückstellungs-, Anlagen- und IC-Vorratskonten. Bei Anlagenkonten muss das zugehörige Anlagenobjekt manuell erstellt werden. Die Buchungen werden unter der Buchsatznummer 07 generiert.
Passt keine der oben genannten Verrechnungsarten zum vorliegenden Sachverhalt, kann ein Unterschiedsbetrag über diese Funktion verrechnet werden. Hier sind sämtliche Konten des Kontenplans zugelassen, auch GuV-Konten. Die Buchungen werden unter der Buchsatznummer 08 generiert.
Verrechnung des aktivierten Geschäftswertes gegen die Rücklagen
Soll der aktivierte Geschäftswert nicht wie gewöhnlich über die GuV, sondern ratierlich gegen die Rücklagen verrechnet werden, kann man im Anlagenobjekt im Feld 'AfA-Konto' auch ein Bilanzkonto angeben. Da diese Steuerung ein Ausnahmefall darstellt, gibt IDLKONSIS eine Warnung aus. Als AfA-Art darf dann nur 'K' (keine AfA) oder 'F' (fixe AfA) eingetragen werden. Das AfA-Konto kann gleich beim Verrechnen des Unterschiedsbetrages angegeben werden. Die erzeugte Buchung wird dann nicht mit dem Buchungsschlüssel ‚laufende AfA‘ sondern mit ‚AHK Abgang‘ versehen. Die Gegenbuchung wird mit einem BSL für Abnahme bzw. Verbrauch versehen, wenn es sich um ein Kapital- bzw. Rückstellungskonto handelt.