Die Anwendung Erstellen GesVorträge neue Periode (VORPERGES) dient dazu, verschiedene gesellschaftsbezogene Daten aus einer Vorperiode in die aktuelle Periode zu übernehmen.
Es handelt sich dabei um die folgenden Daten:
Währungsumrechnung-Kopfsätze (WUM)
Konto-Umrechnungsanweisungen (KTOUAW)
Buchungsschlüssel-Umrechnungsanweisungen (BSLUAW)
Gesellschafts-Report Kopfsätze (REP)
Latente Steuern Kopfsätze (LTK)
Die Anwendung Erstellen GesVorträge neue Periode (VORPERGES) bestimmt zunächst aus den vom aufrufenden Programm übergebenen Parametern die Gesellschaft, den Unternehmensbereich, die Periode und die Datenart für den Quellbereich und den Zielbereich.
Gibt es eine Änderung in den Währungskennzeichen zwischen der Vorperiode und der aktuellen Periode, so werden die Werte nach Möglichkeit entsprechend umgesetzt. Ist eine aktuell benötigte Währung in der Vorperiode nicht verwendet worden, so wird im entsprechenden Feld der Wert null eingetragen. Beispiel: In der Vorperiode war die Landeswährung FRF, in der aktuellen Periode EUR. EUR war in der Vorperiode Parallelwährung. Dann wird der PW-Wert der Vorperiode als LW-Wert in die aktuellen Periode vorgetragen.
Es werden aus einer entsprechenden Vorperiode die als wiederkehrend bezeichneten Buchungen in die aktuelle Periode übernommen. Je vorzutragendem Beleg werden dabei ein bereits existierender Beleg und die zugehörigen Buchungen gelöscht. Hat der bereits existierende Beleg die Buchungsart E, wird eine Fehlermeldung ausgegeben. Buchungen auf Konten, die in der aktuellen Periode nicht gültig sind, werden in VORPERGES nicht vorgetragen; es erfolgt eine Fehlermeldung. Eine Möglichkeit der Fehlerbehebung für den Benutzer ist, die Buchungsart im Ausgangsbeleg auf 'E' zu setzen.
Ist die Vorperiode ein Monats- oder Quartalsabschluss (Kennzeichnung über die Anwendung Abrechnungsperioden (ABR)), werden die Buchungen 1:1 übernommen, d.h. es finden keine Zusammenfassungen, Umsetzungen oder Umbuchungen statt. Auch Buchungen aus Einmalbelegen mit Buchungsart 'E' werden dann vorgetragen, jedoch nicht Buchungen aus Einmalbelegen für nur eine Periode 'EP'.
Der Vortrag von Anlagenbewegungen findet nur statt, wenn über die Anwendung Datenarten (FAC) für die aktuelle Datenart das Kennzeichen für Anlagenbewegungen gesetzt wurde.
Bei Anlagenobjekten, die nicht mehr gültig sind, werden keine Vorträge erstellt. Ist der Restbuchwert eines solchen Anlagenobjektes jedoch nicht Null, wird eine Fehlermeldung ausgegeben.
Der Vortrag von Kapitalbewegungen findet nur statt, wenn über die Anwendung Datenarten (FAC) für die aktuelle Datenart das Kennzeichen für Kapitalbewegungen gesetzt wurde.
Ergibt ein Vortragswert Null, wird er nicht übernommen.
Der Vortrag von Rückstellungsbewegungen findet nur statt, wenn über die Anwendung Datenarten (FAC) für die aktuelle Datenart das Kennzeichen für Rückstellungsbewegungen gesetzt wurde.
Ergibt ein Vortragswert Null, wird er nicht übernommen.
Der Vortrag von Anteilsbesitzbewegungen findet nur statt, wenn über die Anwendung Datenarten (FAC) für die aktuelle Datenart das Kennzeichen für Anteilsbesitzbewegungen gesetzt wurde.
Ergeben alle Beteiligungsprozentsätze und -buchwerte eines Vortrags- satzes Null, wird er nicht übernommen. Die Beteiligungsprozentsätze und -buchwerte werden auf Plausibilität geprüft. Ist ein Beteiligungsprozentsatz oder -buchwert kleiner als Null oder ist ein Beteiligungsprozentsatz grösser als 100, wird eine Fehlermeldung ausgegeben.
Der Vortrag von Spiegelbewegungen findet nur statt, wenn über die Anwendung Datenarten (FAC) in der aktuellen Datenart die Kennzeichen für die entsprechenden Spiegelbewegungen gesetzt wurden.
Ergibt ein Vortragswert Null, wird er nicht übernommen.
Es erfolgt kein Vortrag, wenn in der Zielperiode bereits Daten vorhanden sind. Es erfolgt nur ein entsprechender Hinweis im Meldungsfenster. Der Wechselkursbetrag wird nur bei der Umrechnungsanweisung VK aus der Vorperiode übernommen, andernfalls wird er auf Null gesetzt.
Es erfolgt kein Vortrag, wenn in der Zielperiode bereits Daten vorhanden sind. Es erfolgt nur ein entsprechender Hinweis im Meldungsfenster.
Gesellschafts-Report-Kopfsätze (ohne Angabe eines Konzern/TK) werden aus der entsprechenden Vorperiode in die aktuelle Periode übertragen, falls dort noch keine Report-Kopfsätze definiert sind. Anderenfalls erfolgt kein Vortrag. Beim Vortragen wird die Vergleichsperiode (analog zum Kopieren in REP) so angepasst, dass der Abstand zwischen aktueller und Ver- gleichsperiode erhalten bleibt.
Bei vielen Kunden ist die Überleitung vom Jahresergebnis zum Bilanzergebnis ähnlich dem nachfolgenden Beispiel in IDL.KONSIS.FORECAST realisiert:
Position | Kto-Nr | Kto-Bez. | Kto-Kz 1 | Kto-Kz 2 | Bemerkung |
---|---|---|---|---|---|
Jahresergebnis | 10 | JÜ / JF | E | K | |
Anteil Dritter am Ergebnis | 20 | Anteil Dritter am JÜ / JF | K | ||
Ergebnisvortrag | 31 | Ergebnisvortrag HB I | K | ||
32 | Ergebnisvortrag HB II | W | K | Vortragsbildung über BUCH | |
33 | Ergebnisvortrag Konzern | K | Vortragsbildung über KONBUCH | ||
Ausschüttungen | 41 | Ausschüttungen innerhalb des Konzerns | I | K | |
42 | Ausschüttungen an Dritte | K | |||
Veränderung Rücklagen | 51 | Einstellung in die Rücklagen | K | ||
52 | Entnahmen aus den Rücklagen | K | |||
Bilanzergebnis | kein Konto zugeordnet |
Die Vergabe des Konto-Kennzeichens 2 = "K" muss immer dann erfolgen, wenn für Zwecke der historischen Kursumrechnung im Kapital Umrechnungskurse bei Auslandsgesellschaften vorgegeben werden sollen. Dies hat dann aber den Nachteil, dass diese Bewegungen vorgetragen werden und daher manuell storniert werden müssen.
Mit den neuen Konto-Kennzeichen 1 ("X") und 2 ("L") (s. Kontenstamm) können die Konten aus obigem Beispiel jetzt wie folgt belegt werden:
Position | Kto-Nr | Kto-Bez. | Kto-Kz 1 | Kto-Kz 2 | Bemerkung |
---|---|---|---|---|---|
Jahresergebnis | 10 | JÜ / JF | E | L | |
Anteil Dritter am Ergebnis | 20 | Anteil Dritter am JÜ / JF | K | ||
Ergebnisvortrag | 31 | Ergebnisvortrag HB I | X | K | |
32 | Ergebnisvortrag HB II | W | K | Vortragsbildung über BUCH | |
33 | Ergebnisvortrag Konzern | K | Vortragsbildung über KONBUCH | ||
34 | Anpassung Ergebnisvortrag | L | in Ausnahmefällen | ||
Ausschüttungen | 41 | Ausschüttungen innerhalb des Konzerns | I | L | |
42 | Ausschüttungen an Dritte | L | |||
Veränderung Rücklagen | 51 | Einstellung in die Rücklagen | L | ||
52 | Entnahmen aus den Rücklagen | L | |||
Bilanzergebnis | kein Konto zugeordnet |
Der Periodenvortrag erzeugt zunächst Vorträge für die KAPBEW in der Spalte 1 mit BSL 01, allerdings ohne Kumulierung pro Konto, und dann mit dem neuen Umbuchungsschlüssel K17 in der Spalte 09 Umbuchungen von den Konten mit Konto-Kennzeichen 2 = "L" auf das Konto mit Kontokennzeichen 1 = "X". Ist kein Konto mit Kennzeichen 1 = "X" definiert, wird das Konto mit Kennzeichen 1 = "W" verwendet. Daraus ergibt sich eine Umbuchungsspalte, die in Summe null ist. Bei Wiederholung des Vortrags wird beim Löschen auch der neue Buchungsschlüssel K17 berücksichtigt.
Mit dem zusätzlichen Konto-Kennzeichen 1 ist sichergestellt, dass eine bislang mögliche Differenzierung zwischen Ergebnisvortrag HB I und HB II weitergeführt werden kann. Diese Vortragsbildung saldiert nicht, sondern bildet je Ursprungskonto einen eigenen Eintrag in der KAPBEW (hier des Beispielkontos 31). Damit ist sichergestellt, dass sich der Ergebnisvortrag automatisch aus dem Bilanzgewinn des Vorjahres ergibt.
Sofern von dieser Logik in Einzelfällen abgewichen werden soll (z.B. IFRS), kann ein zusätzliches Konto (im Beispiel Konto 34) eingerichtet werden, auf dem die Abweichung des Vorjahres dokumentiert wird und dann im Folgejahr automatisch auf das Standard-Vortragskonto umgebucht wird.
Im Konzernvortrag werden die ergebniswirksamen Buchungen aus dem Vorjahr zunächst auf das JÜ-Eliminierungskonto (aus KTKPARKK) gebucht und dann auf das Konzernergebnisvortragskonto umgebucht. Dabei werden entsprechende Kapitalbewegungen erstellt und zwar bei der 1. Buchung mit Buchungsschlüssel 29 oder 30 (Spalte 01) und bei den Umbuchungen mit dem neuen Buchungsschlüssel für Umbuchungen 34 (Spalte 09). Sollte es sich bei den entsprechenden Konten nicht um Konten handeln, die das Konto-Kennzeichen 2 = 'L' haben, wird wie bisher ohne Erstellung von Kapitalbewegungen und Umbuchungen gleich auf das Konzernergebnisvortragskonto gebucht.
Die Verarbeitung VORPERGES kann aus der Anwendung Einzelabschluss-Monitor (EA) oder aus der Anwendung Erstellen Ges.-Vorträge aktuelle Periode (PERGES) gestartet werden.